Ein Poem
ca. 80 Seiten, gebunden, Lesebändchen
EUR 14,95

In dem Poem „Chaos und Anfang“ finden die Erkenntnisse der Weltraumphysik und die Erinnerung an mythische Dichtung ihren sprachlichen Ausdruck. In einer Zusammenschau zwischen lyrischer Prosa und Naturwissenschaft, zwischen Mythos und Gegenwart, versucht Marie-Thérèse Kerschbaumer eine metonymische Darstellung für das, was die Menschheit im Begriffe steht, mit den neuesten Mitteln zu erforschen. Forschen und Irren. Natur, die sich sucht und sich denkt. Der Blick in die Ferne, Punkt und Abstand, Zeit und Raum, und das Wunder der Geometrie. Die Erde wurde umfahren mit Papyrus und Holz, mit Segel und Sextant, mit Steuerrad und Quadrant.

Als die christlichen Seefahrer nach Westen aufbrachen, um den Kapstürmen zu entkommen, und weil sie von Galilei wußten, daß die Erde rund ist, waren sie nicht die ersten auf diesem Kurs. Aber sie folgten noch einmal dem antiken Geheiß des Odysseus, den gefährlichen Weg durch die Säulen des Herkules, vorbei an Ceuta und Cadiz, durch die Straße von Gibraltar zu nehmen: Das war der Beginn der Neuzeit, und der Weckruf des Mythos ist seither nicht verstummt. Fernrohr und Mathematik. Objekt und Okular. Unbegrenzt der Raum und die Reise durch die Kuppel der Schädeldecke – und in ferner Zukunft – der Pioniere der Menschheit von Galaxie zu Galaxie.

Marie-Thérèse Kerschbaumer: 1936 nahe Paris geboren; Studium der romanischen und deutschen Philologie in Wien (Dr. phil. 1973); seit 1971 freie Schriftstellerin und Übersetzerin; lebt in Wien. Werke (Auswahl): Der Schwimmer (1976), Der weibliche Name des Widerstands. Sieben Berichte (1980), Schwestern (1982), Für mich hat Lesen etwas mit Fließen zu tun (1987), Versuchung (1990), Bilder immermehr (1997), Die Fremde (1992), Ausfahrt (1994), Fern (2000), Neun Canti auf die irdische Liebe (1989), Orfeo. Bilder Träume (2003), Neun Elegien/Nueve elegías (2004), Wasser und Wind (2006); Calypso. Über Welt, Kunst, Literatur (2005); Gespräche in Tuskulum. Ein Fragment. Viertes Buch (2009); 13-bändige Werksausgabe mit einem Essay von Hans Höller (2007); zuletzt erschienen: Freunde des Orpheus (2011); Res publica – Über die öffentliche Rede in der Republik (2014).