ca. 250 Seiten, gebunden, Lesebändchen
EUR 21,00 / sfr 30,50

Durch Parallelwelten schreitet nicht nur der Held dieses Buches, durch Parallelwelten müssen wir alle, in Parallelwelten existieren wir unser ganzes Leben hindurch. In diesem Buch beginnt das mit der ersten aller Parallelwelten … mit Träumen. Und Kapitel um Kapitel muss die Hauptfigur oder seine Familie durch andere Parallelwelten: Die Bücher, die ein Schriftsteller schreibt. Die Räusche von Drogensüchtigen. Die bluttriefenden Kulissen der Nazizeit … KZs und Kriegsgefangenenlager. Die Parallelwelt eines in Demenz Verfallenden. Vor allem aber die Parallelwelten, die unser aller Leben mehr bestimmen als alles andere: Die Parallelwelten von Mann und Frau. Und so spielt das Buch in mehreren, ineinander verflochtenen Erzählsträngen: Die Geschichte einer zum Alltag werdenden Liebe. Die Geschichte einer unheilbaren Krankheit. Die Geschichte von der schwierigen Niederschrift eines Buches. Fragen über Fragen türmen sich da auf, bis zu der letzten unbeantworteten, unbeantwortbaren Frage: Unser Tod … ist auch der nur ein Eintritt, eine Rückkehr in eine parallele Welt?

Und plötzlich sind es nicht nur Heinz-Hermann und Marie, die jetzt nebeneinander – oft schlaflos – im Bett liegen und den anderen Schlafenden oder scheinbar Schlafenden mit Erschrecken sehen, riechen, hören. Nein, es sind der Heinz-Hermann von heute und der Heinz-Hermann von gestern und die Marie von heute und die Marie von gestern. Nicht zwei Menschen, die einander sehen, riechen, hören, sondern vier. Nicht zwei aus verschiedenen Welten, sondern vier aus verschiedenen Zeiten.

Er konnte fliegen. Unveränderlich gleich schon das Abheben von der Erde: ein paar Schritte, irgendwo, irgendwohin, zuerst einige wenige kleine, dann immer größere, schließlich weit ausladende, wippende Sprünge, immer seltener den Boden berührend, gleichsam nur noch streichelnd. Ein wenig wie ein Rudern vorerst. Nicht mühsam wie durch Wasser … Bach oder See oder Meeresweite. Sondern wie durch Luft. Äther.

Ernst Brauner: Geboren 1928 in Wien; Studium der Philosophie, Germanistik, Theaterwissenschaften; als Chefredakteur und Verlagsleiter in der Medienbranche tätig. Zuletzt bei Wieser: Struldbrugs. Eine Chronik aus den ersten Jahrzehnten des dritten Jahrtausends (2008), Die wundersame Päpstin. Ein Schelmenroman (2009). Jenseits von Sodom (2010), Die Mühlfelds (2011), O Böhmerwald! (2012), Srinagar und andere Nacherzählungen (2013).

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