Dieser Ende der Siebzigerjahre entstandene Roman ist Jiří Grušas letztes großes Prosawerk. Es entstand unter den schwierigen Umständen, denen die nicht regimekonformen Schriftsteller zu dieser Zeit unterworfen waren. Ständige Hausdurchsuchungen erforderten immer neue Verstecke für das Manuskript, an ein kontinuierliches Arbeiten war nicht zu denken. So hat dieser Roman etwas Fragmentarisches, oft Sprunghaftes an sich.
Gruša schildert hier durchaus mit biografi schen Anlehnungen die Geschichte Böhmens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die Zeit der Habsburger-Monarchie, das Leben in den Garnisonen, die Kuriositäten in den Vergnügungsstätten der Ersten Republik, die Schrecknisse zweier Weltkriege, den Irrsinn der Rassenideologie.
Mit leisen Tönen wird die erste große Liebe beschrieben und immer ist alles verbunden mit der Vergänglichkeit, mit dem Tod, der im Tschechischen weiblich ist.
Jiří Gruša hatte dieses Manuskript bei seiner Ausreise Ende 1980 zu einem Studienaufenthalt in den USA bei sich. Nach seiner Ausbürgerung im Sommer 1981 versuchte er den Text ins Deutsche übersetzen zu lassen. In seinen Augen erfolgreich, in den Augen seiner Verleger nicht. Es erschien nach langem Streiten eine Ausgabe unter dem Titel „Janinka“, die Jiří Gruša nie als seinen „Kokeš“ akzeptierte.
Die deutschsprachige Leserschaft sieht daher mit Spannung der nunmehr werkgetreuen Übersetzung entgegen.
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