Joachim war noch ein Kind, als er seinen Bruder und seine Mutter verlor, und damals wurde er von seinen Großeltern adoptiert, die in Wien nahe dem Schloss Schönbrunn lebten. Seine junge Tante schloss ihn in ihr Herz, doch seine Großeltern verhielten sich ihm gegenüber emotional distanziert. Düster und verstörend, gleichsam fremd mutete ihr mondänes Familienhaus ihn an, und ihr alter Garten lag verlassen vor seinen Augen. In Tagen völliger Einsamkeit fühlte er sich an die Vergangenheit erinnert, als er plötzlich die Spuren der dunklen Geheimnisse entdeckte, die das Haus verbarg.
Bereits seine frühen Prosaarbeiten, die Stanislav Struhar im Wien der 1990er Jahre noch auf Tschechisch verfasste, lassen seinen unverwechselbaren Stil erkennen, der, in seiner späteren deutschsprachigen Prosa vollendet, sein mittlerweile umfangreiches literarisches Werk auszeichnet. Der Roman „Verlassener Garten“, der nach der Erzählung „All die geliebten Farben“ sein zweites Prosawerk war, erschien im Original im Jahr 2004 in Tschechien und liegt nun erstmals in deutscher Übersetzung vor.
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