Zwei Brüder treffen einander jeweils einmal im Jahr zu Allerheiligen, um das Grab ihrer Eltern zu besuchen. Sie waren einander nie besonders zugetan und hätten einander möglicherweise längst aus den Augen verloren, wenn es nicht dieses Treffen gäbe. Beim jüngsten Treffen beginnen sie eine Diskussion, wessen Beruf – sie sind allerdings ohnehin schon längst in Pension – höher angesehen sei, der des Lehrers oder der des Uhrmachers. Diese Auseinandersetzung wirkt weiter, wobei Familien und Freunde miteinbezogen werden, die jeweils aus ihrer eigenen Perspektive erzählen: der Uhrmacher mit Frau, Sohn (der wiederum ein besonderes Verhältnis zu seinem Onkel hat) und Schwiegertochter; der Lehrer mit an Knochenschwund erkrankter Frau, deren befreundeter Ärztin und deren Partnerin, sowie sein langjähriger Freund und dessen Untermieterin. Sie alle haben ihre eigenen Probleme, in die sie verwoben sind, persönliche und die jüngeren auch noch ihre beruflichen. Für die beiden Brüder stellt sich auch die Frage, ob sie bzw. wie weit sie mit ihrem Leben zufrieden sein können – und für den Leser stellt sich die Frage, ob sie im Zuge der Diskussion über ihre Berufe auf ihre alten Tage zu einem brüderlichen Verhältnis oder auch Verständnis finden.
Früher, als sie noch jung waren, da hatte man doch noch alle Zeit der Welt, war gewissermaßen zeitlos, unabhängig ob man es gerade eilig hatte oder nicht – bis einem dämmert, dass man selbst wie anderes auch sein Ablaufdatum hat.
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