LEXIKON DER SPRACHEN DES EUROPÄISCHEN OSTENS
WEEO BAND 10

über 1000 Seiten,
Klassisches Lexikonformat 17,5 x 24, 6 cm, Cabra-Lederfaser-Einband mit Goldprägung und farbigen
Rückenschildern, Kopfgoldschnitt

Im Lexikon der Sprachen beackern renommierte international anerkannte Wissenschafter und Wissenschaftlerinnen ein weites Feld der europäischen Sprachvielfalt und führen Sie in die Sprachen, deren Struktur und Geschichte ein. Versäumen Sie nicht bei der Babylonischen Sprachentwirrung teilzuhaben.

Aus dem Vorwort des Herausgebers
Wenn der Papst zu Weihnachten den Gläubigen zu diesem großen christlichen Feiertag in verschiedenen Sprachen ein frohes Fest wünscht, wird uns das Vorhandensein einiger „seltsamer“ Völker und ihrer noch „seltsameren“ Sprachen bewusst. Sogar dann noch, in diesem festlichen Ritual, scheinen zwei extrem gegensätzliche Welten zu existieren: Europa auf der einen und seine fremden Nachbarn auf der anderen Seite. Europa, das sind wir, das westliche Europa. Und jene anderen, jenes Fremde, das gefährlich, seltsam, fern ist, das ist der Osten, das östliche Europa. Diese von der Rhetorik des Kalten Kriegs beherrschte negative Ost-West-Dichotomie ist vor allem im Westen tief verwurzelt und hat jahrzehntelang das gemeinsame Haus Europa mit seiner Völkervielfalt sowohl wirtschaftlich als auch ideologisch und kulturell stark geprägt. Der Osten war zur Agonie verurteilt, obwohl er in diesem gemeinsamen Haus über ein Jahrtausend lang historisch sehr aktiv war und obwohl Geographie und Geschichte von Ost und West immer eng verflochten waren. Die Herrschaft der totalitären Regime hat dazu beigetragen, dass heute vielen dieser Völker des unglücklichen „anderen“ Europa nicht mehr an ihren traditionellen und auch nicht an einer anderen besonderen Feier gelegen ist. Viele von ihnen liefen Gefahr, zusammen mit ihrer Kultur und Sprache ausgelöscht zu werden unter dem Ansturm der Ideologien, die zwar in Europa entstanden, aber nicht nur dort ausprobiert worden sind. Heute sind sie gefährdet durch den Ansturm des Nationalismus, der die Menschen mit „heldenhafter“ nationaler Geschichte und Hass gegenüber den Nachbarn anfeuern und seine Philosophie von Raub und Zerstörung in eine Philosophie der „höheren nationalen Ziele und Interessen“ umwandeln möchte.
Vielen Völkern des östlichen Europa liegt nichts an einer besonderen Feier; viele von ihnen sind von einem Krieg in den anderen gegangen (oder befinden sich immer noch im Krieg), sind Verfolgungen und ethnischer Säuberung ausgesetzt. Viele von ihnen waren unter der Knute, unter diktatorischen und nationalistischen Führern, im Verlauf des ganzen 20. Jahrhunderts immer wieder gezwungen umzusiedeln, von ihren Herdstellen zu fliehen.
Besonders in den letzten zehn Jahren irren viele von ihnen in Flüchtlingstrecks auf den Straßen des ehemaligen Landes umher, Oder sie begeben sich sogar auf weite Reisen (ohne Wiederkehr), zur Auswanderung in die USA, nach Kanada, Australien, Neuseeland, Westeuropa, Israel … So sind diese „modernen Seefahrer“ zu Fremden geworden sowohl im eigenen Land als auch in der neuen Heimat, Aber wie geht es ihnen, und wie fühlen sie sich?

Inhaltsverzeichnis WEEO Band 10
Einführung (Milos Okuka)
1. Griechische Sprache(n)
Griechisch [Altgriechisch, Mittelgriechisch, Neugriechisch] (Christos Karvounis unter Mitwirkung von Aglaia Alexiou und Maria-Elisabeth Mitsou)
2. Albanische Sprache(n)
Albanisch (Dieter Nehring)
Arbanasi-Albanisch (August Kovacec) Arvanitisch (Bardhyl Demiraj)
Italoalbanisch (Walter Breu)
3. Romanische Sprachen
Aromunisch (Petar Atanasov)
Friulanisch (Petar Atanasov)
Istriotisch (Goran Filipi)
Istrorumänisch (Goran Filipi)
Istrovenetisch (Goran Filipi)
Judenspanisch (Muhamed Nezirovic) Meglenorumänisch (Petar Atanasov) Moldawisch (Marc Gabinschi)
Latein (Harald Haarmann)
Rumänisch (Maria Iliescu)
4. Germanische Sprachen Deutsch (Elmar Seebold) Gotisch (Harald Haarmann) Jiddisch (Andrea Fiedermutz)
5. Slawische Sprachen
Agäis-Makedonisch (Aleksandr Dulicenko)
Altkirchenslawisch (Georg Holzer)
Banater Bulgarisch (Aleksandr Dulicenko)
Bosnisch (Sigrid Darinka Völkl) Bulgarisch (Karl Gutschmidt) Burgenlandkroatisch (SiegfriedTornow)
Cakawisch (Dieter Nehring) Halschanisch (Aleksandr Dulicenko)
Kajkawisch (Mijo Loncaric) Kaschubisch (Wladislaw Lubas) Kroatisch (Monika Winginder) Lachisch (Aleksandr Dulicenko) Mährisch (Aleksandr Dulicenko) Makedonisch (Peter Hill) Masurisch (Gerd Hentschel) Montenegrinisch (Gabriella Schubert)
Moliseslawisch (Walter Breu) Niedersorbisch (Gunter Spieß) Obersorbisch (Tadeusz Lavviszkiewicz)
Montenegrinisch (Gabriella Schubert)
Moliseslawisch (Walter Breu) Niedersorbisch (Gunter Spieß) Obersorbisch (Tadeusz Lawiszkiewicz)
Podhalisch (Gerd Hentschel) Polabisch (Ewa Rzetelska-Feleszko)
Polnisch (Wladislaw Lubas und Jerzy Molas)
Pomakisch (Klaus Steinke) Resianisch (Aleksandr Duli-enko) Russinisch (Marc Stegherr) Russisch (BrankoTosovic) Schlesisch (Gerd Hentschel) Serbisch (Gerhard Neweklowsky) Serbokroatisch (Peter Rehder) Slawenoserbisch (Anna Kretschmer)
Slowakisch (Anneliese Gladrow) Slowenisch (Igor Grdina und Marke Stabej)
Slowinzisch (Ewa Rzetelska-Feleszko)
Tschechisch (Dusan Sloser) Ukrainisch (Ulrich Schweier) Urslawisch (Georg Holzer) Visch (Aleksandr Dulicenko) Weißrussisch (Hienadz CychLin) Westpolesisch (Aleksandr Dulicenko)
6. Baltische Sprachen
Altpreußisch (Rainer Eckert) Lettisch (Rainer Eckert) Litauisch (Rainer Eckert)
7. Finnougrische Sprachen Finnisch (Ingrid Schellbach-Kopra) Estnisch (Eberhard Winkler) Ingrisch (Eberhard Winkler) Jurakisch (Harald Haarmann) Karelisch (Eberhard Winkler) Livisch (Eberhard Winkler) Mordwinisch (Sirkka Saarinen) Permjakisch (Harald Haarmann)
Saamisch (Eberhard Winkler/Harald Haarmann)
Syrjänisch (Paula Kokkonen) Tscheremissisch (Sirkka Saarinen) Ungarisch (Gjörgy Pap)
Wepsisch (Eberhard Winkler) Wotisch (Eberhard Winkler) Wotjakisch (Eberhard Winkler)
8.Turksprachen
Baschkirisch (Ekrem Causevic) Gagausisch (Wolfgang Schulze) Kasantatarisch (EkremCausevic) Karaimisch (Wolfgang Schulze) Krimtatarisch (Wolfgang Schulze) Kumanisch (Harald Haarmann) Tschagataisch (Harald Haarmann) Tschuwakisch (EkremCausevic) Türkisch (Matthias Kappler) Wolgabulgarisch (Harald Haarmann)
9. Kaukasische Sprachen
Abasinisch (Wolfgang Schulze) Abchasisch (Wolfgang Schulze) Georgisch (Wolfgang Schulze) Kabardinisch (Wolfgang Schulze) Mingrelisch (Wolfgang Schulze) Tscherkessisch (Wolfgang Schulze)
10. Armenische Sprachen Armenisch (Wolfgang Schulze)
11. Semitische Sprachen Aissior (Harald Haarmann) Hebräisch (Eli Bar-Chen)
12. Iranische Sprachen
Ossetisch (Wolfgang Schulze) Skythisch (Harald Haarmann)
13. Mongolische Sprachen Kalmukisch (Harald Haarmann)
14. Indische Sprachen Romani (Norbert Boretzky)
15. Untergegangene Sprachen (ohne Schrifttum)
Awarisch (Harald Haarmann) Dakisch (Ivan Duridanov) Dalmatisch Zarko Mu jacic) Illyrisch (Ivan Duridanov) Krewinisch (Eberhard Winkler) Kurisch (Harald Haarman) Merja (Eberhard Winkler)
Paonisch (Ivan Duridanov) Phrygisch (Ivan Duridanov) Pomoranisch (Malgorzata Zemla) Thrakisch (Ivan Duridanov)
Anhang
Slawisch (Die Slavia submersa) (Georg Holzer)
Originaischriften und Schriftimporte des östlichen Europas
Personenregister Ortsregister
Sprachenregister Karten
Abkürzungen

Rezensionen & Reaktionen

Pressestimmen

Südost-Forschungen, 61./62. Band 2002/2003, S. 493-496