Gedichttrilogie
Aus dem Tschechischen und aus dem Deutschen übersetzt von Stanislav Struhar & Stanislav Struhar jun.

ca. 120 Seiten, gebunden, Lesebändchen
EUR 21,00

Mit der Gedichttrilogie Der alte Garten, die bereits viel Beachtung fand und nun in der vierten Auflage vorliegt, stellt Stanislav Struhar sein bislang persönlichstes Buch vor, ein in sich geschlossenes Werk von großer poetischer Substanz und Tiefe, an dem er jahrelang gearbeitet hatte. Schon anfangs der 1980er Jahre verfasste er die ersten Gedichte für seine Gedichttrilogie, und darin erzählte er nicht nur von seiner Kindheit und Jugend in zerrissener Familie, sondern auch von seinem Leben in der Tschechoslowakei, in dem er als Regierungsgegner ständigen Repressionen ausgesetzt war. Seine Gedichte, die durch seine ungebrochene Sprachkraft und seinen unverwechselbaren Stil geprägt sind, trug er schließlich auf seiner gefährlichen Flucht zusammen mit seiner Frau Yvona nach Österreich. Die Schwierigkeit der Emigration und vor allem die Trennung von ihrem damals dreijährigen Sohn Stanislav, der bei den Großeltern in Zlín zurückbleiben musste, hinterließ er in subtilen und elegischen Kompositionen, deren erschütternde Wirkung auch durch das hervorgerufen wird, was in ihnen nicht ausgesprochen ist. In seinem umfangreichen literarischen Werk nimmt seine Gedichttrilogie gewiss eine Sonderstellung ein. Mit der Unterstützung seines Sohnes Stanislav, der in Wien als Buchhändler lebt, schuf er hier eine sensible Neuübertragung seiner Gedichte, die nun in beiden Sprachen sein lyrisches Werk wieder aufscheinen lässt.

Stanislav Struhar, 1964 in Gottwaldov (heute Zlín) geboren, versagte sich dem Anpassungsdruck des tschechoslowakischen Regimes in den 1980er Jahren. 1988 floh er schließlich mit seiner Frau nach Österreich. Sein bisheriges literarisches Schaffen wurde durch zahlreiche Stipendien unterstützt. Stanislav Struhar lebt heute in Wien. Zuletzt bei Wieser: Fremde Frauen (zwei Erzählungen, 2013), Das Gewicht des Lichts (Roman, 2014), Die vertrauten Sterne der Heimat (Roman, 2015), Farben der Vergangenheit (Erzählungen, 2016), Die Verlassenen (Roman, 2017, erscheint auch auf Tschechisch), Die Gabe der Hoffnung (Roman, 2018).

Rezensionen & Reaktionen

Pressestimmen

Radio Orange: Literaturfenster Österreich vom 27. Oktober 2020

Kunstportal Baden-Württemberg vom 18. April 2020

ORF Rádio Dráťák Magazín vom 14. September 2019

ORF Češi vom 19. März 2019

Es sind Gedichte, die zunächst einmal ob ihrer ästhetischen Schönheit, einer auch in der Übersetzung noch durchweg überzeugenden sprachlichen Brillanz, beeindrucken, mit sensiblen Sprachbildern, die der Lyriker uns vorsichtig präsentiert als Seismographen seiner Wahrnehmung von Welt über Jahrzehnte hinweg.
(Uli Rothfuss, Kunstportal Baden-Württemberg)

Die Sprache der Dichtung ist eine Sprache des Schmerzes. Der Blick in die Vergangenheit, das Sich-Erinnern, wird zu einer Genealogie existenzieller Zerrissenheit.
(Ralf Rother, Thalia Buch & Medien, Wien)

Seine Gedichttrilogie Der alte Garten ist nicht nur die Aufarbeitung seiner entfernten und unmittelbaren Vergangenheit, sondern auch der Blick in eine ungewisse Zukunft. Der Fluss seiner Gedanken bewegt sich langsam, aber unruhig durch verlorene Freundschaft und staatliche Unterdrückung.
(Anzeiger, Buchtipps, Wien)

Das Buch Der alte Garten erweckte durch sein erschütterndes Zeugnis große Aufmerksamkeit.
(Zlínský a moravský den, Zlín)

Menschen wie Stanislav Struhar erleben den Verzicht auf Sprache sehr intensiv.
(ORF Fernsehen)

Der alte Garten verbirgt Struhars persönliche Lyrik.
(Zlínský deník, Buchtipps, Zlín)

Von den Peripetien in seinem Leben spricht Struhar in seiner Prosa nie ganz offen: Sie werden in die Stimmung und Themen seiner zweisprachigen Gedichttrilogie Der alte Garten projiziert. In Gedichten über seine Kindheit treten Motive von Blut, Tränen und Einsamkeit hervor.
(Lidové noviny, Prag)

Das Thema der verletzten Kindheit ist in seinem literarischen Debüt, der tschechisch-deutschen Gedichtsammlung Der alte Garten, stark präsent.
(Radio Prag)

Ein Stück Tod – ein Stück Leben – ein Stück Wien: eine eindrucksvolle Reise.
(Ärzte Woche, Wien)