Band II der mehrbändigen Werkausgabe
Herausgegeben von Fred Dickermann.

177 Seiten, Fadenheftung, gebunden, Schutzumschlag, Lesebändchen
EUR 21,00 / sfr 37,90
 
Erinnerungen an die Kindheit, den Krieg und Paris
ZUM BUCH
Wie im ersten Band der Werkausgabe, Cresyl – die Sonne der Armen, der im Frühjahr 1999 im Wieser Verlag erschien, begibt sich Hans Bischoffshausen auch in Ein Nachmittag auf die Spuren des eigenen, unmittelbaren künstlerischen Ausdrucks, diesmal hineingedacht in eine erfolglose schriftstellerische Existenz. Anläßlich eines Aufenthalts im Heimatdorf montiert er Erinnerungen an die Kindheit, den Krieg, das Schutträumen und den Hunger und an seine Pariser Zeit zwischen gesellschaftlicher Randständigkeit, Pferdewetten und der Hoffnung auf künstlerische Anerkennung. Die Rückkehr wird zur bewußten Suche »nach der Sentimentalität, die mir die Kraft gab, der erwachsene Mann zu sein, für den ich mich selbst hielt, solange ich nicht ins Träumen kam«.

Hans Bischoffshausen (1927–1987), in Feld am See geboren, studierte Architektur in Graz und übersiedelte 1959 für zwölf Jahre nach Paris. Ab 1964 gab er die Zeitschrift Bischoffshausen und die Kultur heraus, der er in der letzten Nummer 1969 eine »Absage« erteilte. 1971 kehrte er nach Wien, 1972 schließlich nach Villach zurück. Als bildender Künstler formulierte Bischoffshausen in der Gruppe Zero-Avantgarde ein Jahrzehnt lang eine Extremposition künstlerischen Agierens, Produzierens und Hinterfragens. In seinen Struktur-Reliefs tastete er sich an die Grenzen des Sichtbaren heran, mit seinen Strukturforschungen sah er sich als Gestalter und Berater der Gesellschaft.