Prosa Deutsche Erstveröffentlichung 1995
Aus dem Tschechischen von Christa Rothmeier
160 Seiten, gebunden, Schutzumschlag, Fadenheftung, Lesebändchen
EUR 10,80 / sfr 19,90
 
ZUM BUCH
»Die einfachen Wahrheiten, die gewöhnlichen, die schmetterlingshaften, die liebe ich. Die sonnenklaren. Die existieren und für die niemand kämpfen muß.« (Jan Skácel) So lesen wir in diesem Buch Geschichten über Landschaften und Städte, Kindheit und Kinder, Alltag und Wunder, Pferde und Elefanten, Schriftsteller (u.a. Seifert, Hrabal), Abenteuerliteratur, vom »Berg der Venus«, von dem Papagei des Prinzen Eugen, über »eine scheinbar unbedeutende Weisheit«, Hochwasserphilosophie, Stille und den Schnee im Neuen Jahr Diese versonnen-weisen, brisant-verschmitzten Prosaminiaturen schrieb der Dichter als »Kleine Rezensionen über – die am meisten skácelhafte Form« (Jiri Opelik) – Kursivglossen, an den Rand der von ihm redigierten, legendären Brünner Literaturzeitschrift »Host do domu«(Gast ins Haus)oder verfaßte sie für den Rundfunk, zum Geleit von Büchern, Ausstellungen, Theaterstücken.
Skácel verstand die Prosasammlungen, Das elfte weiße Pferd und Das dreizehnte schwarze Pferd – von ihm zu Lebzeiten geplant, wegen Publikationsverbot nicht veröffentlicht -, als Einheit. Nun sind beide, die erste mit früheren, die zweite mit späteren Arbeiten (bis in die achtziger Jahre), erstmals in deutscher Sprache zu lesen: Poetische Mären des großen mährischen Poeten – die Entdeckung des Dichters Jan Skácel als Meister der kleinen Prosaform.

Jan Skácel, geboren 1922 in Znorovy/Südmähren, lebte bis zu seinem Tode 1989 in Brno/Brünn. 1941 Zwangsarbeit in Österreich; 1954-1963 Rundfunkbeiträge, 1963-1969 Chefredakteur der Ende des Prager Frühlings verbotenen Literaturzeitschrift »Host do domu« (Gast ins Haus). Zuvor konnte Skácel neben Kinderbüchern fünf Gedichtbände publizieren, danach dreizehn Jahre keine, nach 1981 noch drei. Mehrere Literaturpreise, 1989 der renommierten Petrarca-Preis.
Jan Skácel im Wieser Verlag: Das elfte weiße Pferd (1993, 1996), Das dreizehnte schwarze Pferd (1995)

Rezensionen & Reaktionen

Pressestimmen

»Kleine Rezensionen über …« Weise-witzige, »subversive Prosaminiaturen aus drei Jahrzehnten.«
Süddeutsche Zeitung
»Und da die Leser von diesen Prosaminiaturen nicht genug bekommen können, blättern sie weiter und lesen sich fest.«
Prager Zeitung