gebunden, Fadenheftung, Prägedruck, bedruckter Vor- und Nachsatz
300 Seiten,EUR 14,95 / sfr 21,00

mit Beiträgen von:
Paracelsus, Anton Aškerc, Ingeborg Bachmann, Thomas Bernhard, Till Busch, H. C. Artmann, Rudolf Cefarin, Johann Ciesciutti, Wolf Coserep, Anton Erdforter, Gert F. Jonke, Antonio Fian, Humbert Fink, Joseph Freiherr von Eichendorff, Hans Gigacher, Helga Glantschnig, Sabine Gruber, Maja Haderlap, Fabjan Hafner, Peter Handke, Milka Hartman, Josef Hopfgartner, Alois Hotschnig, Bernhard Hüttenegger, Christiane Janach, Gustav Januš, Urban Jarnik, Uwe Johnson, Axel Karner, Andrej Kokot, Karl Konrad Polheim, Maximilian Konrad, Sre_ko Kosovel, Christine Lavant, Hans Leb, Siegfried Lienhard, Florjan Lipuš, Cvetka Lipuš, Rainer Maria Rilke, Simon Martin Mayer, Robert Musil, Johann Nepomuk Thaurer von Gallersleben, Engelbert Obernosterer, Jani Oswald, Urban Paumgartner, Max Pirker, Valentin Polanšek, Trude Polley, Heinz Pototschnig, France Prešeren, Erik Prun_, Adolf Ritter von Tschabuschnigg, Paolo Santonino, Friedrich Schiller, Robert Schindel, Hans Schneider, Friedrich Simony, Hans Sittenberger, Karel Smolle, Maria Steurer, Franz Theodor Csokor, Anton Traunig, Peter Turrini, Dolores Viesèr, Siegfried von Mangold, Peter von Radics, Walter von der Vogelweide, Sebastian Weberitsch, Johann Weikhard von Valvasor, Hani Weiss, Heinrich Widmann, Alexander Widner, Josef Winkler, Johann Wolfgang von Goethe, Guido Zernatto.

zum Buch
Kärnten, das Land, von dem Paolo Santonino, der Sekretär des Patriarchen von Aquileia, im späten Mittelalter zu berichten wußte, daß die Frauen hier schöner sind als die Männer, und dem 350 Jahre später der slowenische Dichterfürst France Preneren ergänzend entgegenhielt, daß die gemeinen Koronice, wie die Kärtnerinnen auf slowenisch heißen, hübscher seien als die Frauen in Ljubljana, aber sehr unreinlich.
Kärnten, das Land, in dem Walter von der Vogelweide längere Zeit verbringt, Eichendorff nach blühenden Pomeranzen fragt, Christoph von Rilke zu Nacht durch Täler reitet, von wo aus Paracelsus die Goldgräber der Nockberge in die Welt trägt und diese dann wiederum von dort Eingang in den Goetheschen Faust II gefunden haben sollen.
Kärtnen, das Land, in dem ein Cosorep wegen Aufdeckung von Korruption im 16. Jahrhundert kurzerhand hinter Gitter gebracht wird, eine Eva Faschaunerin wegen Hexerei gerichtet wird, um Zucht und Ordnung aufrechtzuerhalten, in Eisenkappel Visitation gehalten wird, ein Erdforter aus dem Gefängnis flüchten muß, hin und her gejagt, weil er Widertäufer ist. Es ist die Zeit, wo sich in diesem Lindwurmsumpf, aus dem allmählich die Landeshauptstadt erwächst, zahllose Kulturen treffen, sich hier ansiedeln, miteinander leben und dem Land von früh her einen Stempel geben.
Kärnten, das Land des Durchzugs, wie man die Anwesenheit der schönen Margarethe Maultasch im Lande bezeichnen kann, ohne daß sie jemals hier gewesen ist, das Land der Ängste und des Stolzes, das man anhand einer Ingeborg Bachmann und ihrer Ablehnung zu Lebzeiten und ihrer Heimholung nach dem Heimgang nicht besser studieren kann, das Land des Aufschreis und der Begeisterung, oft auch für Falsches, wie es Csokor in den dreißiger Jahren sah oder Humbert Fink Ende der Fünfziger. Und ein Land der Abgrenzung. Trotz besserem Wissen. Oft. Indem es leichtfertig zuließ, aber auch veranlaßte, es nicht zu unterbinden, daß Größen des Geistes dahinzogen, hinausgeekelt, scheel beäugt einfach nicht mehr zurückkamen, und indem es großzügig über Jahrzehnte hinwegschaute über kulturelle Reichtümer, die auf der Straße lagen, ja selbst Teil des eigenen Lebens waren und sind, nur nicht zur Kenntnis genommen wurden und konnten oder durften? Weil, ja, weil diese Reichtümer eine andere Tönung hatten, eine andere Sprachmelodie. Ein Land doch, daß immer wieder, spät, aber doch, sich besinnt auf die Ganzheit ungeteilter menschlicher Werte. Frei und ungeteilt.

 

 

 

Rezensionen & Reaktionen

Pressestimmen

Johann Strutz (Hrsg.) Europa erliest Kärnten

In der 1997 begonnenen Reihe „Europa erlesen“ ist nunmehr auch ein Kärnten – Band erschienen. „A n diesen Büchern wächst das Land“, stellte Univ. Prof. Günther Hödl hinsichtlich der im Klagenfurter Wieser- Verlag erscheinenden Reihe literarischer Reiseführer fest. „Europa erlesen“ bietet literarische Entdeckungsreisen, die weit über das Europa der EU hinausgehen. Politische Grenzen spielen keine Rolle. Es gilt quasi „Europa von Island bis zu den Karpaten“ literarisch neu zu entdecken. Daß der Verleger Lojze Wieser ein feines Gespür für die gegenwärtigen Entwicklungen besitzt zeigt sich daran, daß ein „Senza Confini“-Band in Bälde erscheinen wird. Die bisher erschienenen 18 Bände sind zum Preis von Euro 12,95 pro Band erhältlich.