2. Auflage mit einem Nachwort von Markéta Kliková
130 Seiten, gebunden, Lesebändchen
EUR 21,00

Daniel

Nach dem Tod seiner Eltern fühlt Daniel sich in Wien manchmal einsam, doch die tschechische Sprache, die er einst zu Hause sprach, hat er nicht verlernt. Er arbeitet in einem Souvenirladen, wo es an Touristen nicht mangelt, doch in seinem Privatleben gibt es nur mehr seine Schwester und seine kleine Nichte. Eines Tages lernt er Sigrun kennen, und in sein Leben kehrt die Freude zurück. Doch Sigruns erstes Geheimnis lässt nicht lange auf sich warten …

Tillmann

Tillmann war noch klein, als er mit seinen Eltern als Flüchtling aus der DDR nach Österreich kam, und zu seinen Verwandten in Leipzig pflegt er keine Kontakte. Nach dem Abschluss seines Studiums in Wien arbeitete er bei einer Werbeagentur, und wenngleich er seine Stelle verlor, weigert er sich dennoch, die Trafik seiner Eltern zu übernehmen. Als er von seiner Freundin, einer Wiener Rechtsanwältin, verlassen wird, steht er vor einer ungewissen Zukunft. Da begegnet er einer jungen Tschechin …

Mit seinen Erzählungen erweist sich Stanislav Struhar als Meister der leisen Töne und der präzisen Beobachtung.

Stanislav Struhar, 1964 in Gottwaldov (heute Zlín) geboren, versagte sich dem Anpassungsdruck des tschechoslowakischen Regimes in den 1980er Jahren. 1988 floh er schließlich mit seiner Frau nach Österreich. Sein bisheriges literarisches Schaffen wurde durch zahlreiche Stipendien unterstützt. Stanislav Struhar lebt heute in Wien. Zuletzt bei Wieser: Fremde Frauen (zwei Erzählungen, 2013), Das Gewicht des Lichts (Roman, 2014), Die vertrauten Sterne der Heimat (Roman, 2015), Farben der Vergangenheit (Erzählungen, 2016), Die Verlassenen (Roman, 2017, erscheint auch auf Tschechisch), Die Gabe der Hoffnung (Roman, 2018).

Rezensionen & Reaktionen

Pressestimmen

ORF Rádio Dráťák Magazín vom 14. September 2020

Literární noviny vom 6. Februar 2020

ORF Češi vom 19. März 2019

In seiner Prosa widmet er sich der Problematik zwischenmenschlicher Beziehungen in einer multikulturell aufgeschlossenen Gesellschaft. Das Gefühl des Fremdseins erleben die Fremden hier nicht nur in ihrem Alltag, sondern auch in der Stimmung, von der sie umgeben sind. Nichts ist selbstverständlich, manches vermag man in Zweifel zu ziehen, jedoch nicht den Wunsch nach Verständnis. Stilistische Reinheit und eine prägnante Erzählform heben hier all die stillen Dramen hervor.
Marek Toman, Literární noviny, Prag

Behutsam werden die beiden Geschichten erzählt, die Verbundenheit mit den Eltern, dem verlorenen Land und eine verhaltene Religiosität schimmern durch die leisen, präzisen Sätze.
Gerhild Heyder, Die Tagespost, Würzburg

Neben den Erfahrungen von Heimatlosigkeit, Fremdheit und Ausgrenzungen, sind vor allem die Ambivalenzen, die Stanislav Struhar in seinen Geschichten herausarbeitet: die Fremdheit des Bekannten und die Vertrautheit mit dem Fremden.
Ralf Rother, Thalia Buch & Medien, Wien

Struhar erzählt nüchtern und melancholisch, mit vielen Dialogen, weiß aber auch durch feine Beobachtungen zu überraschen.
Bernd Schuchter, Buchkultur, Wien

Ein kleines Buchjuwel.
Petra Samani, Buchblinzler, Berlin