Lissabonner Gedichte

ca. 30 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag

EUR 14,95 / sfr 21,00

Leseprobe

einauge
die binde abgenommen

wer sieht

das gerippe
des toten lisboa
inmitten
der jubelnden krüppel
auf der avenida liberdade

 

stadt stirbt
nebelheiland

im haus
trägt die fischhaut
vor ihm

mãe de deus

 hinter der brücke
zwischen dem abgrund
knechte des alentejo

 

im morgenrot
wie er wächst
aus den reden

der fischer
mit den schatten
aus dem tejo
die füße
streckt

nur ein nebelhorn
weiter
elender weg
durch die wüste

Axel Karner, geboren 1955 in Zlan/Kärnten; lebt seit 1974 in Wien und unterrichtet Evangelische Religion, Darstellendes Spiel und Soziales Lernen an Wiener Pflichtschulen; schreibt in Dialekt und Schriftsprache; Mitglied der Grazer Autorinnen  Autoren Versammlung, des IDI (Internationales Dialektinstitut), des ÖDA (Österreichische Dialektautorinnen/Archive), des Österreichischen Schriftstellerverbandes und des Podiums. Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitschriften. Buchveröffentlichungen: A meada is aa lei a mensch. Gedichte (1991); A ongnoglts kind. Gedichte (1995); Georg Schurl. Mörder. Kriminalgeschichten (1997); Kreuz. Gedichte (2003); schottntreiba. Gedichte (2004); Vom ersten Durchblick des Gewebes am zehnten November und danach. Kriminalgeschichten (2007).