Aus dem Serbischen übersetzt von Toni Bürger
ca. 220 Seiten, gebunden, Lesebändchen
EUR 24,00

Der Roman ist eine spannende und interessante Geschichte über die kroatische Vergangenheit, über Wirrungen, Verfehlungen, und die Liebe, die, trotz allem, immer einen Weg findet.

Pavao Pavličić, der Meistererzähler von Geschichten mit mysteriösen Elementen, führt uns auf eine ungewöhnliche Reise: In die Stadt Varoš, die unweigerlich an die Stadt Vukovar erinnert. Er führt uns in ihre unterirdischen Gänge, zu den alten Denkmälern, Friedhöfen, und lässt uns in die Schriften der Geborenen und Verstorbenen blicken.

Aber Pavličić wäre nicht Pavličić, wenn er seiner ganzen Geschichte nicht auch eine Nuance Mysterium hinzufügen würde, wobei sich alles um die Pestsäule dreht, die zum Gedenken an die Errettung von der Pest, auf dem Mittelplatz der Stadt errichtet wurde.

Die Geschichte erzählt uns ein Mann, der in Varoš geboren, aber als Kleinkind fortgebracht wurde – und seither nie wieder in seinen Geburtsort zurückgekehrt war. Jetzt macht er sich auf den Weg und sucht nach der verlorenen Heimat. Und diese Suche ist für ihn von besonderer Bedeutung. Obschon er die fünfzig bereits überschritten hat, trifft er auf die Liebe seines Lebens, eine Frau, der er inmitten dieser geheimnisvollen Reise zu seinen Wurzeln begegnet.

Pavao Pavličić, geboren am 16. August 1946 in Vukovar, im heutigen Kroatien. In Zagreb studierte er vergleichende Literaturwissenschaft und italienische Sprache an der Philosophischen Fakultät. Pavličić ist Schriftsteller, Essayist, Szenarist (mehrere Fernsehfilme und -dramen), Übersetzer, Literaturtheoretiker und Universitätsprofessor, sowie Autor von mehreren Studien und Büchern zur älteren kroatischen Literatur. Die Schriftstellerkarriere begann er als Autor von Novellen, veröffentlichte unter anderem sieben Kurzgeschichtensammlungen: Lađa od vode (1972), Vilinski vatrogasci (1975), Dobri duh Zagreba (1976), Radovi na krovu (1984), Skandal na simpoziju (1985), Kako preživjeti mladost (1997), Otrovni papir (2001), und mehr als 20 Romane, darunter auch einige Kinderbücher.

Toni Bürger, geboren 1943 in der Stadt Vukovar im damals sogenannten Unabhängigen Staat Kroatien (NDH). Mit 17 Jahren Übersiedelung nach Deutschland. Die alte Heimat verlor er nur zeitweise aus dem Blickfeld, bis Vukovar 1991 in dem – so sagen es die Kroaten – Vaterländischen Krieg zerstört, okkupiert und schließlich in den neuen und demokratischen Staat Kroatien integriert wurde. Die Liebe zu diesem Fleckchen Erde begleitete ihn bis zu seinem Tod im Jahr 2021. Das Schreiben kleinerer Geschichtchen, das Übersetzen aus dem Kroatischen ins Deutsche, beschäftigte ihn seit Jahren. Und dann erfüllte er sich, mit 78 Jahren, einen langgehegten Traum und schrieb sein Buch Geschichten, Geschichtchen (crtice) und das Kochen. Die Übersetzung eines Romans aus dem Kroatischen, seinen letzten Wunsch, hat er sich jetzt mit dem vorliegenden Buch Die Pestsäule erfüllt.