gebunden, Fadenheftung, Prägedruck, bedruckter Vor- und Nachsatz
280 Seiten,EUR 14,95 / sfr 21,00
 
mit Beiträgen von:
Lukian, Adonis, Endre Ady, Gennadij Ajgi, Vincent Aleixandre, Jehuda Amichai, Iwan Andrejewitsch Krylow, Tudor Arghezi, Rose Ausländer, Jacob Balde, Charles Baudelaire, Gottfried Benn, Ulla Berkéwicz, Matej Bor, Wolfgang Borchert, Michail Bulgakow, William Butler Yeats, Martin Camaj, William Carlos Williams, Lena Christ, Johann Christian Günther, Georg Christoph Lichtenberg, Hans Chritian Andersen, Józef Czechowicz, Miguel da Unamuno, Simone de Beauvoir, Francisco de Quedevo, Guy de Maupassant, Klaus Demus, Herbert Eisenreich, Gunnar Ekelöf, Conrad Ferdinand Meyer, George Forstier, Claire Goll, Maxim Gorkij, Theophanos Graptos, D. H. Lawrence, Rudolf Hagelstange, František Halas, Michael Hamburger, Peter Hammerschlag, Hans Henny Jahnn, John Henry Mackay, Zbigniew Herbert, Alois Hergouth, Georg Heym, Wystan Hugh Auden, Eugène Ionesco, Fleur Jaeggy, Slavko Janevski, Urban Jarnik, Stanislaw Jerzey Lee, Sergej Jessenin, Jewgenij Jewtuschenko, Franz Karl Ginzkey, Erich Kästner, Jackie Kay, Yaha Kemal Beyatli, Kurt Klinger, Jan Kochanowski, Andrej Kokot, Alfred Kolleritsch, Kajetan Kovi , Hertha Kräftner, Georg Kreisler, Horst Krüger Peider Lansel, Christine Lavant, Edgar Lee Masters, Giacomo Leopardi, Ewa Lipska, Karl Lubomirski, Florjan Lipuš, Stéphane Malarmé, Giorgio Manganelli, Plinio Martini, Harry Martinson, Friederike Mayröcker, Franz Mittler, Erika Molny, Eugenio Montale, Christian Morgenstern, Doris Mühringer, Herta Müller, Robert Musil, Lars Norén, Cees Noteboom, Ben Okri, Akif Pascha, Sanja Pilic, Sylvia Plath, Ali Podrimja, France Prešeren, Walter Raffeiner, Catharina Regina von Greiffenberg, Tadeusz Réziwicz, Reiter Róbert, David Rokeah, Zden k Rotrekl, Hans Rudolf Hilty, Karl Schönherr, Ernst Schönwiese, Jaroslav Seifert, Azem Shkreli, Abdulah Sidran, Angelus Silesius, Jan Skácel, Fjodor Sologub, Josef Suchý, Friedrich Torberg, Georg Trakl, Ivan Turgenev, István Vas, Joseph von Eichendorff, Adelbert von Chamisso. Anette von Droste-Hülhoff, Theoderich von St. Trond, Richard von Schaukal, Hugo von Hofmannsthal, Stane Wakounig, Josef Weinheber, Józef Wittlin, Walt Wittman, Johannes Wolfgang Paul, Johann Wolfgang von Goethe.

Das Leben ist ein Glücksspiel mit furchtbaren geringen Gewinnchancen – wäre es eine Wette, niemand würde sie annehmen. Tom Stoppard

Zum Buch:
Die vorliegende Sammlung an Texten will kein Trostbüchlein sein. Das Thema lautet nicht Ars bene moriendi heute. Die Zukunft des Sterbenden, um die Angst und Zuversicht der mittelalterlichen Ars moriendi kreiste, hat sich in einem nebelhaften Nichts aufgelöst, zu sehr sind Jenseitsvorstellungen, die auf einem festgefügten Glauben fußten, verblaßt.
Die Frage mancher Kulturwissenschaftler, ob nicht Sterben, Tod, letzte Reise zu sehr aus den Gedanken der Abendländer ausgeblendet sei, verlangt nach individueller Antwort. Doch die um das Begräbnis gesetzten kultisch zu nennenden Handlungen auf dem Friedhof, die sprichwörtliche »schöne Leich«, – selbst so mancher während des Lebens allen Religionsgemeinschaften Fernstehender wünscht sich, wenn er hinabgelassen wird in die Enge seines Grabes, einen Priester, der sich mit wohlgesetzten Worten verabschiedet –, könnten das Gegenteil beweisen.
Wenn man will, läßt sich ein riesiger Unterschied zwischen der Thahatopraxis der Warengesellschaft in der durch- und überindustrialisierten Welt und des aus dem Leben begleiten in außereuropäischen Kulturen feststellen. In einer afrikanischen Vorstellung ist der Tod eine langsame Reise, ein stiller Fluß, der das Bewußtsein erst des Kindes und dann des Erwachsenen zur ruhigen Dauer trägt. In diesem Verlauf gibt es keinen Bruch, nie hört der Mensch auf zu sein. Im Jenseits lebt er fort, kehrt dann irgendwann wieder einmal zu dem von ihm Verlassenen zurück und bemächtigt sich eines Menschen, der in Todesangst ist, und spricht durch diesen zu seinen Nachkommen. Solch eine Vorstellung hat mit den Präkrematorien nichts zu tun, in denen westliche Menschen grausam einsam und allein an Schläuchen voll von lebensverlängernden und schmerzlindernden Medikamenten hängend in ihren Betten dem Tod entgegensiechen, dann gewaschen und mit einem Laufzettel auf einem Fuß versehen in die Leichenhalle überstellt werden.
Literatur kann Unerträgliches erträglich machen. Scheherezade hat ihre Geschichte erzählt, um Aufschub vom Tod zu bekommen. Wenn wir ihr Verhalten als Modell sehen, dann sind alle Geschichten und Gedichte nichts anderes als bescheidene Versuche, noch ein wenig Zeit zu gewinnen. Wenn mit dieser Sammlung der Nachweis erbracht wird, daß Literatur auch dann gewissenhaft an Themen herangeht, wenn sie nicht populär sind, und sie dadurch Modellcharakter für das eigene Hier- und Dasein haben könnte, hat diese Zusammenstellung ihr Ziel erreicht.

 

 

 

Rezensionen & Reaktionen

Pressestimmen

Echte Kulturmenschen erkennt man in Zukunft daran, ob Sie dieses kleine Büchlein eingesteckt haben.“

Karin Resetarits, ORF

„Eine Einstiegsdroge – ohne diese kleinen Bände mag man gar nicht mehr verreisen.“

Uschi Loigge, Kleine Zeitung

„Handlich, mit Goldprägung und Lesebändchen sind die kleinformatigen Büchlein wahre Kleinodien.“

Tobias Gohlis, Die Zeit