Aus dem Tschechischen übersetzt von Nina Ritschl
ca. 120 Seiten, gebunden
EUR 17,90

Er gilt als großer Erzähler der postrevolutionären tschechischen Prosa, dessen Stil vom literarischen Experiment, von der Postmoderne und vom magischen Realismus geprägt ist. In seinen Werken spiegelt sich seine Faszination vom Genius Loci Brünn und vom Wankelmut der Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts wider. Er knüpft seine Erzählungen nach Spinnenart: dehnbar und stabil, gründlich aufgebaut, aber auch trügerisch, betörend, hinterlistig. Sein reiches Werk übt eine starke Sogwirkung aus, die Ursprünge liegen jenseits der Vernunft in Archetypen, in Mythen – an den Anfängen allen Erzählens.

Jiří Kratochvil: Geboren 1940 in Brünn, wo er an der Masaryk-Universität Tschechisch und Russisch studierte. Während des kommunistischen Regimes konnte er bis 1989 nicht als Schriftsteller tätig sein, arbeitete u. a. als Bibliothekar, Archivar, Kranführer, Nachtwächter, Telefonist, Heizer, Denkmalpfleger und Redakteur in der Brünner Zweigstelle des Tschechischen Rundfunks. Heute ist er als Autor von Romanen, Novellen, Erzählungen, Theaterstücken und Hörspielen sowie als Essayist und Publizist tätig. Er erhielt viele literarische Preise wie den Tom-Stoppard-Preis (1991), den Egon-Hostovsky-Preis (1996), den Karel-Čapek-Preis (1998) und den Jaroslav-Seifert-Preis (1999).

Nina Ritschl: Geboren 1987, studierte Übersetzen und Dolmetschen für Deutsch, Englisch, Italienisch und Tschechisch an der Universität Wien. 2014 erhielt sie im Rahmen des internationalen Literaturübersetzungswettbewerbs der Tschechischen Zentren den Preis für die beste österreichische Übersetzung.