61 Seiten, gebunden, Lesebändchen,
illustriert von Anne Seifert
EUR 18,80 / sfr 32,80
ISBN 978-3-85129-900-7

Zehn ZEILEN. EINE ANTWORT

Der Verleger fragte den Dichter, warum er die
Gedichte drucken lassen wolle.
Der Verleger sagte dem Dichter, dass er ihm
Zehn Zeilen schreiben möge, warum er die
Gedichte drucken solle.
Ich weiß nicht. So oft ich’s les.
Ernst?
Ganz ernst!
Die Gedichte?
Was sonst?
Was wird?
Sag mir: warum?
Ich?
Gründe!
Genug.*

* Anregung für die Tiere nach dem Schlachten war die Lithografie des mexikanischen Malers Francisco Toledo Ein Grashüpfer kämpft mit dem Tod. Zudem erinnere ich mich an einen Bericht in der Süddeutschen Zeitung über eine Ausstellung Toledos in Madrid (Centro de Arte Reina Sofia, 2000) und die schwarz-weiße Darstellung einer Heuschrecke mit einem durchsichtigen Körper, wo entgegen der Wirklichkeit das Tier nicht äußerlich durch einen Chitinpanzer gestützt, sondern im Innern von einem menschlichen Skelett getragen wird.

In den Gedichten geht es um den Menschen. Es ist das Allzumenschliche, das sich hinter den Tierbildern verbirgt, das Komische, das Tragische, die Niedertracht und Gewalt, letztendlich das Alltägliche. Vor allem aber geht es um den Tod, der alles zum Vorschein bringt, aber schließlich auch endgültig verbirgt.

Axel Karner, geboren 1955 in Zlan/Kärnten, lebt seit 1974 in Wien und unterrichtet evangelische Religion, darstellendes Spiel und soziales Lernen an Wiener Pflichtschulen; er schreibt in Dialekt und Schriftsprache und veröffentlicht seit 1991 Gedichte und Prosa.