Aus dem Ungarischen übersetzt von Christina Kunze
ca. 280 Seiten, gebunden, Lesebändchen
EUR 24,00

Nach dem Stadtroman Neoplanta kommt hier ein Minderheiten-Familienroman aus der Vojvodina. Johann Schlemihl oder János Slemil oder Jovan Šlemil – je nach historischer Zeit – und sein Enkel Ferenc/Franz/Franjo leben im Újvidék des 20. Jahrhunderts von der Zeit der Monarchie bis heute auf der ständigen Suche nach ihrer Identität und ihrem Vaterland. Sie sind „kleine Leute“, die vor allem eines wollen: in Ruhe gelassen werden. Sie haben nicht die Möglichkeit, ihren Wohnort abhängig von der aktuellen politischen Macht zu wechseln, sie müssen sich mit allen Machthabern arrangieren. Welche Zugeständnisse sie dabei eingehen und wie sie versuchen, sich später wieder von ihnen zu lösen, wie Identitäten erschaffen und verschleiert werden und wie schwer es ist, sich in all den Geschichten zu orientieren, erzählt László Végel in gewohnt zugewandtem, aber zugleich spöttischem Ton in diesem Buch.

László Végel: Geboren 1941 in Srbobran in der jugoslawischen Wojwodina als Angehöriger der ungarischen Minderheit. Studium in Novi Sad sowie in Belgrad, arbeitete als Journalist, Autor von Drehbüchern, Bühnenstücken, Essays und Romanen. Als episches Hauptwerk gilt seine Újvidéki trilógia (1993; dt.: Neusatz-Trilogie) mit den Bänden Egy makro emlékiratai (1967; dt. Memoiren eines Zuhälters), Àttüntetések (1984; dt.: Überblicke) und Eckhart gyűrűje (1989; dt.: Eckharts Ring).

Christina Kunze: Geboren in Berlin, studierte Hungarologie und Klassische Philologie, übersetzt seit 1996 aus dem Ungarischen, Autoren unter anderem: Sándor Márai, Kriszta Bódis, Sándor Zsigmond Papp, Edina Szvoren.

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