gebunden, Fadenheftung, Prägedruck, bedruckter Vor- und Nachsatz
256 Seiten, EUR 14,95 / sfr 21,00

mit Beiträgen von:
Peter Bamm, Pierre Belon du Mans (Petrus Bellonius Cenomanensis), Mustafa Ben Abdalla,Ernst Benz, Andreas Block, Heinrich Brockhaus, Cristoforo Buondelmonti, Lord Byron, Sava Chilindaros, Ernst Christoph Suttner, P. Chrysostomus Baur, Le Corbusier, John Covel, Robert Curzon jun., Herbert Danler, Konstantinos Dapontes, Theodor Däubler, Freddy Derwahl, Franz Dölger, Karl Dühmig, Edmund E. Fetzel, Nikephoros Gregoras, Franz Edler von Knapitsch, Karl Eller, Henry Fanshawe Tozer, Erich Feigl, Père François Braconnier, Heinrich Gelzer, Mönch Gerasimus Zelich, Stephan Gerlach d.Ä., Max Goldstaub, Emanuele Grassi, Carl Gsiller, Johann Günther, Franz Hrastnik, Dr. Hunt, Franz I., Kaiser von Österreich, Abt Johannes, Archimandrit Joseph (Alexandru), Erhart Kästner, Nikos Kazantzakis, Jacques Lacarrière, Spyridon Lambros, Ernst Ludwig Barthel, Franz Marc, William Martin Leake, Philipp Meyer, Geron Mitrophan, Karl Nathanaël Pischon,, Konstantin Nikolajewitsch Leontjew, Martin Petzolt, Jakob Philipp Fallmerayer, Richard Pococke, Athelstan Riley, Hans-Dieter Rose, Martin Rose, Alfred Schmidtke, Egon Schoß, John Sibthorp, Adolphus Slade, Günter Spitzing, Franz Spunda, Jérôme und Jean Tharaud, Zedlers Universal-Lexicon, David Urquhart, B. Velthuis, Karl von Lysakowski, Wolfgang von Löhneysen, Kurt Weitzmann, Eduard Zachariä.

Zum Buch:

Wenn anno 1962 Erhart Kästner konstatiert: »Der Athos ist müde«, so hat er dazu guten Grund. Für die greisen Mönche, die in den Athosklöstern sterben, gibt es seit geraumer Zeit kaum noch Ersatz. Junger Nachwuchs bleibt überhaupt aus. So verringert sich die Zahl der Mönche kontinuierlich, Überalterung ist die Folge. Die Spiritualität geht immer stärker zurück. Das nahe Ende des Athos scheint vorprogrammiert. Ausgerechnet in diese triste Zeit ohne Hoffnung fällt das tausendjährige Jubiläum des Heiligen Berges (eigentlich jenes der Großen Lavra). An den Festivitäten auf dem Athos nimmt 1963 auch Paul I., König der Hellenen, teil, begleitet von Kronprinz Konstantin. Neben dem geistlichen Oberhaupt des Athos, dem bei einem Großteil der Athoniten seines Dialoges mit den »Häretikern« wegen als Person verhaßten Ökumenischen Patriarchen Athenagoras, sind die übrigen Häupter und Exponenten der Orthodoxie sowie geladene prominente Gäste aus Kirche und Diplomatie aller Welt vertreten, darunter auch Repräsentanten heterodoxer Kirchen. In dieser Zeit der Bedrohung konnte die prunkvolle Feier von Kennern der Situation auch als Totenfeier des athonitischen Mönchtums aufgefaßt werden. Drückend fällt noch immer der Schatten des alten Byzanz auf den Heiligen Berg, auf dem seit tausend Jahren reinstes Mittelalter herrscht. Der Zustand der Bausubstanz der meisten Klöster und Dependancen ist prekär, die Kunstwerke in den Klöstern, besonders die Fresken der Kirchen, sind dadurch ernsthaft gefährdet. Ohne Eingriff der göttlichen Vorsehung wäre der Athos diesmal dem sicheren Untergang preisgegeben. Doch wie so oft schon im Lauf der Geschichte, kommt ganz unerwartet die entscheidende Wende, die neue Hoffnung aufsprießen läßt. Kurz nach 1970 beginnen die Klöster, allen voran Philotheou, Simonos Petra und Grigoriou, sich unversehens mit jungen, akademisch gebildeten Mönchen zu füllen, nicht nur Theologen, sondern Vertretern aller Wissenschaften – Chemikern, Ärzten, Juristen, Zivilingenieuren, und nicht nur aus Griechenland, sondern aus allen Gegenden der Welt. Zum Teil kommen sie schon als Mönchsgemeinschaften oder als blühende Bruderschaften auf den Athos, um die immer leerer werdenden Klöster neu zu besiedeln. Die alte strenge Lebensordnung, wie sie dem hl. Athanasius einst vorgeschwebt, beginnt sich mächtig durchzusetzen. Durch den Zuwachs wird das Athosmönchtum (1972 zu mehr als 50 Prozent aus über Sechzigjährigen bestehend – Durchschnittsalter bei 57,4 Jahren) außerdem deutlich verjüngt (heutiges Durchschnittsalter – nach Mantzaridis – bei etwa 45 Jahren). 1990 scheint der Berg Athos in der »World Heritage List« der UNESCO als WeItkulturerbe und zugleich als Weltnaturerbe auf (eines von damals insgesamt nur 14 solcher doppelt geschützten Denkmäler weltweit). Da 1992 das letzte idiorrhythmische Kloster auf dem Athos, Pantokratoros, die kinowitische Lebensweise annimmt, gibt es seither und für alle Zukunft nur noch kinowitische Klöster. Unmittelbar an der Schwelle zum dritten Jahrtausend ist der Athos also nicht mehr müde, sondern verjüngt und durch den Zuzug geisterfüllter Orthodoxer aus Ost und West auf dem besten Weg, schon bald ein echtes panorthodoxes Weltzentrum zu bilden.

Rezensionen & Reaktionen

Pressestimmen

Hermēneia: Zeitschrift für ostkirchliche Kunst, 19. Jahrgang, Heft 2 vom Juni 2003, S. 56