Bereits in der zweiten Auflage

200 Seiten, englische Broschur

EUR 19,80 / sfr 33,60

Die Ermordung Anna Politkowskajas am 7. Oktober 2006 erregte nicht nur in unseren Medien sondern auch in weiten Kreisen der westlichen Bevölkerung großes Aufsehen. So deutlich wie nie zuvor wurde den Menschen mit dem gewaltsamen Tod der russischen Journalistin klar, wie weit das vom Kommunismus befreite Russland unter seinem Präsidenten Wladimir Putin von dem entfernt ist, was man im Westen unter der Einhaltung von Menschenrechten, Meinungs- und Pressefreiheit versteht. Norbert Schreiber, langjähriger Reporter und Hörfunkjournalist für Politik und Zeitgeschehen, hat ein Buch herausgegeben, in dem die Arbeit von Anna Politkowskaja und ihr Schicksal zum Symbol für den Zustand von Demokratie und Freiheit im heutigen Russland wird. Die Chronik eines angekündigten Mordes enthält neben Interviews und letzten, bislang auf Deutsch nicht veröffentlichten Reportagen Politkowskajas zahlreiche Beiträge zum Thema: Fritz Pleitgen (ehem. Moskau-Korrespondent der ARD), Irina Scherbakowa (MEMORIAL), Margaretha Mommsen (Politikwissenschaftlerin) und Rupert Neudeck (Gründer der Hilfsorganisation CAP ANAMUR und des internationalen Friedenskorps GRÜNHELME) untersuchen Ursachen und Folgen des politischen Mordes. Der russische Filmemacher und Dramatiker Andrei Nekrasov warnt vor dem Gespenst des Nationalismus, das in Russland umgeht. Natalia Liublina porträtiert Anna Politkowskaja mit den Augen einer Russin, und der Journalist Harald Loch beschreibt ihre journalistischen Arbeiten und Buchveröffentlichungen.

Aus dem Inhalt

Margaretha Mommsen
Wer wird Russland regieren?
Joschka Fischer
Russlands Rückkehr in die Weltpolitik
Kerstin Holm
Freiheit auf der Staatsbaustelle
Michael Ryklin
Der Stärkere, das Recht und die Religion
Gerd Koenen
Wir sind Gefangene der Nationen
Alexander Tscherkassow Szenen aus Tschetschenien
Florian Hassel
Der Tschetschenienkrieg, ein Krieg, den keiner versteht
Jens Hartmann
Unterwegs im Reich „Kadyrowstan“

Irina Scherbakowa

Kinder ohne Kindheit
Mainst Kourbanova
Und über allem steht die Angst
Susanne Scholl
Eine Politik der Einschüchterung
Apti Bisulatnov

Literatur und Krieg
Hans Georg Heinrich

Kriege, Krisen, Kaukasus
Boris Reitschuster

Mein russischer Alltag
Heiko Pleines
Russlands Demokratur
Reinhard Lauterbach
Ukraine, Belartis — Putins Nachbarn
Roland Götz
Russland und die Energieversorgung Europas
Freimut Duve
Pressefreiheit in Osteuropa
Ullrich Schreiber
Bilanz eines Aktionstages
Predrag Matvejevic
Brief an Putin
Anna Politkowskaja

Letztes Manuskript

Rezensionen & Reaktionen

Pressestimmen

Aus einem Gespräch mit Anna Politkowskaja

Was erwarten Sie in Bezug auf Ihre eigene Person, auch Sie sind ja
gefährdet, auch Sie haben Morddrohungen, auch Sie müssen ständig
mit einer Gegenwehr des russischen Staates rechnen?
Na ja, ich versuche nicht daran zu denken und das auszublenden, weil ich
ansonsten nicht arbeiten könnte, es wäre unmöglich. Also blende ich diese
Gedanken aus und sage, dass ich einfach das Schicksal derjenigen teile, die
dafür kämpfen, dass demokratische Prinzipien in Russland endlich instal-
liert werden und das Leben ein demokratisches wird, wobei es möglich ist,
dass dieser Kampf nicht gut ausgeht. Aber das ist dann einfach so.

Anna Politkowskaja sollte eine internationale Ehrung von hohem Rang posthum erhalten. Das wäre weltweit für Menschen, die sich für die Menschenrechte einsetzen, eine große Ermutigung und darüber hinaus eine dauerhafte Erinnerung an das Lebenswerk von Anna Politkowskaja.
Fritz Pleitgen, ARD

Der Herausgeber des Buches, der Journalist Norbert Schreiber, lernte Anna Politkowskaja vor zwei Jahren auf der Leipziger Buchmesse kennen, als sie ihr Buch ‚In Putins Russland‘ vorstellte. Norbert Schreiber: „Während dieses Gespräches hat Anna Politkowskaja sehr stark die westlichen Medien, aber auch die westlichen Politiker kritisiert und gesagt: Warum tut der Westen als Demokratie so wenig? Warum tut er nichts Aktives, indem ein aktiver Beitrag der Politik zur Friedenspolitik in Tschetschenien geleistet wird? Immer wieder würden Delegationen kommen, sich den Konflikt erklären lassen, aber danach würde nichts passieren. Und während dieses Gespräches hatte ich den Eindruck, es war wie eine Vorahnung, dass die Arbeit von Anna Politkowskaja unglaublich gefährlich ist und tödlich sein könnte, dass sie das Risiko auf sich nimmt, und dass sie sich nicht besonders schützt. Sie hat da sehr deutliche Worte gesprochen, und war sich darüber im Klaren, dass sie wirklich mit dem Tode bedroht ist.“
Deutschlandfunk

„Das Buch von Norbert Schreiber ist ein politisches Denkmal für Anna Politkowskaja.“
Helmut Markwort FOCUS-Chefredakteur Bookmark

„Eine Botschaft an lupenreine Demokraten.“
3sat Kulturzeit

„Die lebensgefährliche Suche nach Wahrheit: Wer tötete Anna Politkowskaja? Ihr Tod beschäftigt Kollegen weltweit.“
Hamburger Abendblatt

„Norbert Schreiber, langjähriger Reporter und Hörfunkjournalist für Politik und Zeitgeschehen, hat ein Buch herausgegeben, in dem die Arbeit von Anna Politkowskaja und ihr Schicksal zum Symbol für den Zustand von Demokratie und Freiheit im heutigen Russland wird.“
3sat

„Dieses Buch ist ein Mahnmal für eine mutige Frau, zugleich eine Klageschrift.“
Deutschlandradio Kultur

„Norbert Schreiber beschreibt in seiner Einleitung nicht nur den Mord an Anna Politkowskaja eindringlich, sondern auch ihr Leben und ihre Arbeit. Sein Fazit: Anna Politkowskaja wurde Opfer eines feigen Mordanschlags, weil sie unbeugsam der Pressefreiheit diente. Schreiber will Ursachen und Folgen dieses Mordes analysieren. Das Buch ‚Anna Politkowskaja. Chronik eines angekündigten Mordes hilft‘ Russland besser zu verstehen, denn man sollte versuchen, dieses Land mit dem Verstand zu begreifen – gerade wir Deutschen.“
Katja Engelhard, Deutschlandfunk

„Ein schwarzer Blick in die Zukunft. Schwarz wie die Farbe des russischen Öls, mit dem hierzulande die Wohnzimmer geheizt werden. Es scheint höchste Zeit, einmal genauer nachzufragen, was für ein Land das eigentlich ist, aus dem es kommt.“
WDR

„Der Hörfunkjournalist Norbert Schreiber hat ein Buch herausgegeben, das die letzten Artikel von Anna Politkowskaja enthält und ein ernüchterndes Panorama auf das heutige Russland eröffnet. Eine erschütternde Bilanz und höchste Zeit für Westeuropa, genauer hinzuschauen, mit wessen Öl und wessen Gas eigentlich das eigene Wohnzimmer geheizt wird. Zeit für ein offenes Wort unter ‚lupenreinen‘ Demokraten.“
WDR Scala

„Der Journalist Norbert Schreiber, der zusammen mit Gerd Koenen Anna Politkowskaja für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels vorgeschlagen hat, kritisiert in einem neuen Sammelband auch das nachlassende Interesse in westlichen Medien. Weder die Morde an Journalisten in Russland noch der Krieg in Tschetschenien fänden genügend Aufmerksamkeit in der Berichterstattung … Der Friedenspreis für Anna Politkowskaja wäre ein Zeichen dafür, dass dieser Preis ein weltweit sichtbares politisches Signal bleibt. Der Vorschlag ist eine zwingende Idee. Überlegt man es recht, gibt es für 2007 in der Tat keinen besseren Kandidaten als die ermordete Russin.“
FAZ

„Anna Politkowskaja starb an einem 7. Oktober, an dem Geburtstag von Wladimir Putin. Vier Schüsse wurden auf sie abgefeuert, der letzte in den Kopf, ein sogenannter Kontrollschuss. Das Attentat war nicht nur ein Mord auf eine mutige Journalistin. Es war ein Anschlag auf die Meinungsfreiheit.“
dpa

„Fast schlimmer als Anna Politkowskajas brutaler Tod ist seine Folgenlosigkeit. Zwar hat niemand ernsthaft erwartet, dass ihre Mörder dingfest gemacht werden, ausgeblieben sind aber auch handfeste politische Reaktionen im Westen, beklagt der deutsche Journalist Norbert Schreiber, der den Sammelband herausgegeben hat.“
Apa

„Der 7. Oktober 2006 ist ein schwarzer Tag für die Meinungsfreiheit in Russland …
Frankfurter Rundschau

„Wer tötete Anna Politkowskaja? … In einem weiteren Buch sind neben Interviews und Essays auch Reportagen zu dem Thema erschienen. Autoren wie der ehemalige Moskauer ARD-Korrespondent Fritz Pleitgen, der Gründer der Hilfsorganisation ‚Cap Anamur‘, Rupert Neudeck, untersuchen in ‚Anna Politkowskaja. Chronik eines angekündigten Mordes‘ Ursachen und Folgen des vermutlich politisch motivierten Mordes. Dort kommt auch Putin kurz zu Wort. In einem Interview der ‚Süddeutschen Zeitung‘ vom 10. Oktober 2006 sagte er über ihren Tod: ‚In der Tat war die Journalistin Politkowskaja eine Kritikerin der jetzigen Machtverhältnisse … Ihr politischer Einfluss im Lande war aber nicht sehr groß. Sie war eher bekannt in Menschenrechtskreisen und westlichen Massenmedien.‘“
Hamburger Abendblatt

„Die Akademie der Künste stellte am Dienstag, dem 6. März 2007, die Räume für eine Buchpräsentation bereit, in der es um mehr als nur um ein neu erschienenes Buch ging. Thema war die Ermordung der russischen Journalistin Anna Politkowskaja und das Einklagen eines kritischen, auf die Einhaltung der Menschenrechte pochenden Journalismus und der gesellschaftlichen Bedingungen für diesen. Nicht Beileidsbekundungen und wohlmeinende Worte wurden an diesem Dienstagabend in der Akademie der Künste eingefordert, sondern mehr Aufmerksamkeit des Westens gegenüber Menschenrechtsverletzungen, denen die so mutige wie kritische russische Journalistin Anna Politkowskaja in Tschetschenien auf der Spur gewesen war. Anlass dazu bot die Vorstellung des in diesen Tagen erscheinenden Buches ‚Anna Politkowskaja. Chronik eines angekündigten Mordes‘.“
Vorwärts

„Anna Politkowskaja wurde im Oktober 2006 ermordet, bis heute ist die Tat nicht aufgeklärt. Eine Gruppe um den Historiker Gerd Koenen und den Journalisten Norbert Schreiber will nun dafür sorgen, dass der Journalistin posthum der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen wird. Mitte kommender Woche wollen die beiden Frankfurter ihren Vorschlag offiziell dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels vorlegen. Die Liste der Befürworter sei ‚schier endlos lang‘, sagte Koenen der dpa. Zu den Unterzeichnern gehörten neben Publizisten, Historikern und Verlegern auch bekannte Politiker aus dem In- und Ausland. Die ‚Frankfurter Allgemeine Zeitung‘ hatte die Initiative gestern eine ‚zwingende Idee‘ genannt. Die Reportagen Politkowskajas hätten literarische Qualität, sagte Koenen. ‚Außerdem hatten wir das Gefühl, dieser Mord darf nicht den Bach des medialen Vergessens hinuntergehen.‘ In dem Rundschreiben der Initiatoren heißt es, die Journalistin habe ‚selbstlos und kompromisslos alle literarischen und investigativen Fähigkeiten und ihre gesamte berufliche Karriere in den Dienst eines unbestechlichen Rechtsempfindens‘ gestellt.“
Spiegel online

„Ein Initiativkreis von Journalisten, Publizisten und Historikern hat sich in Frankfurt am Main gegründet, um Anna Politkowskaja für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels vorzuschlagen. Gegründet haben ihn der Publizist Gerd Koenen und der Journalist Norbert Schreiber.-.unser CUT-Autor. 260 Personen der europäischen Öffentlichkeit haben sich diesem Vorschlag bereits angeschlossen, Journalisten wie Elke Heidenreich, Ulrich Wickert und Frank Schirrmacher, Politiker wie der tschechische Außenminister Fürst Karl Schwarzenberg, der Europapolitiker Elmar Brok, aber auch Literaten wie Juri Andruchowytsch, Petros Makaris oder György Dalos.“
CUT

„Die ‚Frankfurter Allgemeine Zeitung‘ bezeichnet den Vorschlag an den Börsenverein des Deutschen Buchhandels als ‚zwingende Idee‘. Der Preis, die Verleihung in der Frankfurter Paulskirche, die Laudatio vor einem internationalen Publikum, vor Prominenz aus Politik und Kultur, werde die Frage, wer Politkowskaja ermordete, wieder in aller Schärfe stellen. Schweigen wäre diesmal keine Antwort‘.“
Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger

„Die Journalistin wäre eine würdige Preisträgerin, die Verleihung des Preises an sie auch ein Plädoyer für den Aufbau einer europäischen Öffentlichkeit.“
Kultur macht Europa

„Ihr ‚Russisches Tagebuch‘, das unversehens zum Vermächtnis wurde, sowie der dokumentierende Sammelband ‚Chronik eines angekündigten Mordes‘ bezeugen es auf eindrückliche Weise. Mut ist in Staaten wie Russland heute eine ebenso wichtige wie schwere Bürgerpflicht. Momentan fehlt sie weitgehend auf Seiten der Intelligenzija und der politischen Opposition.“
Freitag

„Die Ermordung Anna Politkowskajas am 7. Oktober 2006 erregte nicht nur in unseren Medien, sondern auch in weiten Kreisen der westlichen Bevölkerung großes Aufsehen. So deutlich wie nie zuvor wurde den Menschen mit dem gewaltsamen Tod der russischen Journalistin klar, wie weit das vom Kommunismus befreite Russland unter seinem Präsidenten Wladimir Putin von dem entfernt ist, was man im Westen unter der Einhaltung von Menschenrechten, Meinungs- und Pressefreiheit versteht.
GEORGIA & SOUTH CAUCASUS

„Schreibers Sammelband ist ein kritisches und vielfältiges Kompendium. Nicht nur Wissenschaftlern, Journalisten und Menschenrechtlern, auch dem russischen Präsidenten erteilt der Herausgeber das Wort.“
Moskauer Deutsche Zeitung

„Norbert Schreiber, Autor des Buches ‚Anna Politkowskaja – Chronik eines angekündigten Mordes‘ ist überzeugt, dass die Journalistin sich der Gefahr, in der sie schwebte, bewusst war: ‚Es wurde ihr Geld angeboten, sie hat Todesdrohungen bekommen. Es war wie ein Zug, der auf eine Wand zurast.‘ Aber dann habe sie sich entschlossen, einfach weiter ihre Arbeit zu machen, der Angst zum Trotz, ein Ausdruck ihrer Zivilcourage.“
Welt online

„Ein wichtiger Beitrag gegen Angriffe und mörderische Attacken gegen Menschenrechte und MenschenrechtlerInnen.“Aufklärung tut not – Drei Politkowskaja-Texte hat Norbert Schreiber in seine Chronik eines angekündigten Mordes aufgenommen. Zusammen mit den Beiträgen von Harald Loch, Natalia Liublina, Margareta Mommsen, Fritz Pleitgen, Rupert Neudeck und vor allem Irina Scherbakowa ist dies eine wertvolle Ergänzung. Eine Art Krimi, wie der Titel suggeriert, ist es nicht – angesichts dessen, was die Moskauer Behörden (sich) bisher an Ermittlung geleistet haben, könnte auch eine Detektivgeschichte bis jetzt nur Spekulation sein. Es ist aber Aufklärung erforderlich. Aufklärung der Untat, Aufklärung der Untaten, um Politkowskajas Arbeit nicht mit ihrem Tod enden zu lassen.“
Carpe Librum

Neue Gesellschaft: Frankfurter Hefte, 5/2007, S. 62-64