ca. 300 Seiten, gebunden, Vor- und Nachsatz,

Lesebändchen, Prägedruck

EUR 14,95 / sfr 21,00

Mit Beiträgen von:

H. C. Artmann, Johannes Bobrowski, Joseph Brodsky, G. K. Chesterton, Theodor Däubler, Verena Dohrn, Alfred Doblin, Ilja Ehrenburg, Georg Forster, Joseph Frank, Jonathan Franzen, Gerhard Fritsch, Romain Gary, Ricardas Gavelis, Grosfurst Gediminas, Ber Halpern, Jurga Ivanauskaite (Placebo), Marius Ivaškevicius, Grigorij Kanowitsch, Abraham Karpinowicz, Tadeusz Konwicki, Miroslav Krleža, Herman Kruk, Moishe Kulbak, Jurgis Kuncinas, Algmantas Mackus, Birute Mar, Jonas Mekas, Adam Mickiewicz, Czeslaw Milosz, Alfonsas Nyka-Niliunas, Jose Orabuena, Violeta Palcinskaite, Walter Pilar, Helmuth Schonauer, Karl Schlögl, Renata Šerelyte, Joshua Sobol, Abraham Sutzkever, Judita Vaiciunaite, Tomas Venclova, Arnold Zweig u. a.

Zum Buch:

In Vilnius wurde Jahrhunderte in sechs Sprachen gesprochen und geschrieben.

Als Litauen seine Unabhängigkeit wieder erlangte, erschienen die großen Vilnius-Romane.

Die Texte beziehen sich immer wieder auf dieselben Zentren der Stadt-Topografie von Vilnius: die spätgotische Annakirche, die Kathedrale, das Spitze Tor, auch Tor der Morgenrote oder Ostra Brama genannt, mit dem Marien-Bild, das für Katholiken, Orthodoxe und Unierte aus vier Ethnien– Litauer, Polen, Weißrussen und Russen – ein gemeinsames Objekt der Andacht ist. Doch sie haben ihm unterschiedliche Namen gegeben – wie der Stadt selbst: Vilnius heißt auf Polnisch Wilno, auf Weißrussisch Wilnja, auf Russisch ursprünglich Wilna (davon kommt die deutsche Bezeichnung) und wurde in der Sowjetunion Wilnjus genannt.

Rezensionen & Reaktionen

Pressestimmen

Radio Stephansdom Lesezeichen vom 14. Mai 2010

 

Sächsische Zeitung – Sonntag 24./25. Juli 2010 – Literatur

Reisebuch – Unterwegs nach Vilnius

Der Himmel ein weißes, wehendes Tuch, darunter ein Birkentanz in den Fledern – so besingt der Dichter Bobrowski die Stadt der Könige an den alten, waldigen Ufern. Vilnius mit seiner vielhundertjährigen Geschichte, hin und her gestoßen im Wechsel der Mächte, mal polnisch, mal russisch, mal litauisch, faszinierte die Schriftsteller zu jeder Zeit. In Lyrik und Prosa erzählen sie von launigen Sommerspaziergängen rundum auf den Hügeln – und vom grausamen Ende des jüdischen Lebens, als die Altstadt zum Schlachthaus wurde. Die Gegenwart rückt in Bild, da sind noch einige Rechnungen offen. Mancher Platz wirkt wie ein Kulissenlager. Aber schöner als Florenz wurde die Stadt allemal. Texte aus 13 Sprachen umfasst der schön gestaltete Band aus der großartigen Reihe EUROPA ERLESEN. In zehn Jahren wuchs sie auf über 140 Bände.

 

CORNELIUS HELL – HIERONYMUS ÜBERSETZERPREISTRÄGER

Für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der literarischen Übersetzung aus der litauischen in die deutsche Sprache, das literarische Engagement und die Vermittlung der litauischen Literatur im deutschsprachigen Raum wird der österreichische Übersetzer, Autor und Literaturkritiker Cornelius Hell heuer mit dem Hieronymus-Übersetzerpreis gewürdigt. Die Preisverleihung findet am 30. September, am Tag des Heiligen Hieronymus, im Museum für Angewandte Kunst in Vilnius statt.

Der Hieronymus-Übersetzerpreis gilt als der bedeutendste Preis für literarische Übersetzer in Litauen. Er wird vom Kulturministerium der Republik Litauen in Kooperation mit dem Verband der Literaturübersetzer seit 2006 jährlich vergeben.

CORNELIUS HELL

Übersetzer, Autor und Literaturkritiker, geboren 1956 in Salzburg, lebt seit 1993 in Wien. Autor von etwa 200 Sendungen für den ORF und den Bayerischen Rundfunk, Juror der ORF-Bestenliste.

Publikationen u. a. über E. M. Cioran, Simone Weil, Imre Kertész und Thomas Bernhard. 2007 erschien der Essayband „Lesen ist Leben“ (Wieser Verlag), 2009 „Der eiserne Wolf im barocken Labyrinth. Erwachendes Vilnius“ (Picus Verlag) und „Europa erlesen: Vilnius“ (Wieser Verlag).

1992–2005 Lehrauftrag für deutsche Poetik an der Universität Mozarteum in Salzburg.

Lehraufträge über litauische Literatur und Kultur an den Universitäten Salzburg, Wien und Klagenfurt. Im Sommersemester 2010 Poetik-Vorlesung am Institut für Germanistik der Universität Klagenfurt.

1996 Österreichischer Staatspreis für Wissenschaftspublizistik.

2004 Preis des litauischen Schriftstellerverbandes für Lyrik-Übersetzungen und Orden für Verdienste um die Republik Litauen.

2007 Ehrende Anerkennung zum Dr. Karl Renner-Publizistikpreis.

2010 Hieronymus-Preis des Verbandes des Kulturministeriums der Republik Litauen für Übersetzungen.

Übersetzungen aus dem Litauischen 

C.H./Antanas Gailius (Hrsg.), Das Stieropfer. Erzählungen aus Litauen. Aus dem

Litauischen von R. u. C. Hell, Salzburg, Otto Müller 1991 (enthält den Essay “Annäherung an Litauen”)

Gedichte und Prosa von Eugenijus Ališanka, Laurynas Katkus und Herkus Kuncius.

In: Europaexpress. Ein literarisches Reisebuch. Hrsg. von Thomas Wohlfahrt und Christiane Lange. Frankfurt am Main, Eichborn 2001, 181-197 und 554-558.

Meldung über Gespenster. Erzählungen aus Litauen. Herausgegeben und aus dem Litauischen übersetzt von C.H. Salzburg, Otto Müller Verlag 2002

Jonas Kubilius, Literatur in Freiheit und Unfreiheit. Litauische Literatur von der Staatsgründung bis zur Gegenwart. (Übers. zusammen mit Lina Pestal) Oberhausen, Athena Verlag 2002

Gedichte von Alfonsas Nyka-Niliunas, Algimantas Mackus, Vytautas Blože und Nijole Miliauskaite in Heft 5/Oktober 2002 der Zeitschrift „Akzente“

Antanas A. Jonynas, Mohnasche / Aguonu pelenai. Gedichte / Eilerašcai. Oberhausen/ Vilnius, Athena Verlag/Verlag Vaga, 2002

Gedichte von Rimvydas Stankevicius, Kornelijus Platelis, Donaldas Kajokas und Daiva Cepauskaite für die Homepage www.lyrikline.org

Stück „Madagaskar“ von Marius Ivaškevicius für die Aufführung im Rahmen der Wiener Festwochen 2005

Gedichte von Tautvyda Marcinkeviciute. In: Top 22 Teil II „the only way is up…“ Hrsg. von Wolfgang Kühn. Edition Aramo, Krems/Stein 2005, S. 246-266

„Der Nachbar“. Stück in drei Akten von Marius Ivaškevicius. In: Neue Dramen. Osteuropäisches Theater. Eine Anthologie. Projekt Internationales Theaterinstitut der UNESCO – Centrum Österreich. KulturKontakt Austria. Österreichischer Bühnenverlag Kaiser & Co. Band 1 Hrsg. v. Helga Dostal. Wien 2006, S. 13–77

Vytautas Toleikis, Verdrängung, Aufarbeitung, Erinnerung. Das jüdische Erbe in Litauen. In: osteuropa, 58. Jahrgang/Heft 8-10 (August-Oktober 2008), 455-464

Herausgabe von Band 2/2009 „Litauen lesen“ der Literaturzeitschrift „Die Rampe“– darin Übersetzungen der Lyrik von Jonas Mekas und Dovile Zelciute, von Prosatexten von Vanda Juknaite, Giedra Radvilaviciute, Jonas Mekas, Markas Zingeris und Herkus Kuncius sowie eines Dramenauszugs von Sigitas Parulskis.

Der Band enthält auch ein ausführliches Gespräch mit Tomas Venclova.

Laurynas Katkus, Alle Richtungen. 21 und andere Gedichte. Aus dem Litauischen von Cornelius Hell und Jan Wagner. Edition Thanhäuser, Ottensheim an der Donau 2009

Herausgabe von: Europa erlesen: Vilnius. Wieser Verlag, Klagenfurt 2009. Darin Übersetzungen zahlreicher Texte der litauischen Literatur des 20. Jahrhunderts

Eugenijus Ališanka / Aleš Debeljak, Baltische Adria. Zwei Essays. Aus dem Litauischen von Cornelius Hell. Aus dem Slowenischen von Ludwig Hartinger. Edition Thanhäuser, Ottensheim an der Donau 2010

Renata Šerelyte: Blaubarts Kinder. Roman. Wieser Verlag, Klagenfurt 2010

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