Fünf Gedichte in vier Sprachen und eine Nulllinie
Zeichnungen von Wilhelm Dabringer
Slowenisch von Ivana Kampuš

ca. 60 Seiten, gebunden,
Lesebändchen

im totenkleid liegt das land lautete der literarische Befund des gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Zustandes Kärntens. Eine beschränkende Realität, in der politische und kulturelle Unterdrückung in Form offener Gewalt oder subtiler Ausgrenzung zu Sprachlosigkeit und Bildverlust führten. In der gemeinsamen Arbeit verbinden der Lyriker Axel Karner und der bildende Künstler Wilhelm Dabringer Gedichte in der Mehrsprachigkeit Kärntens mit einer durchlaufenden Bildgeschichte. Es ist der klare Strich der Graphik, der die sprachlichen Grenzen überwindet, eine Verbindung herstellt zwischen den politischen Distanzen und die voneinander abgegrenzten emotionalen Räume verdichtet.

Die Zunge getrocknet / Jezik posušen ist die Darstellung einer dem Untergang geweihten, hoffnungslosen seelischen Landschaft, in der durch die Entmenschlichung kreative Prozesse unmöglich werden.

Axel Karner: Geboren 1955 in Zlan, Kärnten, lebt als Autor in Wien. Bei Wieser: Die Stacheln des Rosenkranzes. Lissabonner Gedichte (2007), Chanson Grillée. Gedichte illustriert von Anne Seifert (2010), Der rosarote Balkon (2012), Der weiße Zorn. Ein Gedicht (2015).

Wilhelm Dabringer: Geboren 1948 in Kärnten, studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien, war Lehrer in Wien-Simmering, Lehrbeauftragter an der Universität für angewandte Kunst für Fachdidaktik. Autor mehrerer Schulbücher, und Illustrator zahlreicher Publikationen.