ca. 400 Seiten, Format 20 x 22, Ein Theater-Kunstbuch
EUR 30.00 / sfr 52,00

Zum Buch
Das Klagenfurter Stadttheater unter der Intendanz Dietmar Pflegerls war ein künstlerischer Glücksfall und es war ein Modell: Wie organisiert man abseits der kulturellen Metropolen ohne festes Ensemble einen Dreispartenbetrieb mit höchstem künstischem Anspruch. Wie weckt man Theaterbegeisterung bei einem Publikum, das vorwiegend aus ländlichen Regionen kommt. Wie muss gesellschaftlich engagierte Theaterarbeit in einem hoch emotionalisierten politischen Umfeld aussehen. iWie verbindet man die Pflege und Erneuerung der großen Theatertradition im Drama und in der Oper mit der Förderung der Gegenwartsdramatik. Dietmar Pflegerl hat eineinhalb Jahrzehnte lang gezeigt, wie das scheinbar Unvereinbare zu vereinen, das scheinbar Unmögliche zu schaffen ist. Das Publikum und auch die Presse, die österreichische und die internationale haben ihn dafür bejubelt: dass es ihm gelungen ist, die Besten des gegenwärtigen Theaters in die kleine Stadt am Wörthersee zu bringen, dass er viele Talente entdeckt hat, die im Gegenzug vom Klagenfurter Stadttheater aus ihren Weg auf die großen Bühnen gemacht haben, dass er die Tradition durch intelligente und zeitnahe Inszenierungen erneuert hat und dass er Uraufführungen von Gert Jonke, Peter Turrini, Werner Kofler, Dieter Kaufmann, Peter Androsch, Ernst Hinterberger und Zdravko Haderlap ermöglicht hat. Nicht zuletzt wurde Dietmar Pflegerl auch dafür geschätzt, dass er das Theater stets auch als eine Institution begriffen hat, die zu den drängenden Fragen der Zeit und zum Verhältnis von Kultur und Politik im Lande Position beziehen muss.
Dieses Buch dokumentiert die künstlerisch überaus erfolgreiche, an Kontroversen reiche und vom Publikumszuspruch her sensationelle Intendanz von Dietmar Pflegerl am Stadttheater Klagenfurt in den Jahren 1992 bis 2007. Freunde, Kritiker, Wegbegleiter ziehen Bilanz, geben persönliche Eindrücke wieder, berichten über ihrer Arbeit mit Dietmar Pflegerl, versuchen eine Einschätzung seiner für die österreichische Theaterlandschaft Maßstab gebenden Arbeit. Eine Dokumentation sämtlicher Produktionen dieser eineinhalb Jahrzehnte hält die Namen aller Mitwirkenden und einzelne Momente der so flüchtigen Theaterkunst fest.

Dietmar Pflegerl, geboren 1943 in Klagenfurt, studierte an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Graz und Wien; Debüt als Regisseur am Theater Basel bei Düggelin und Dürrenmatt; 1978 zu Boy Gobert ans Thalia Theater Hamburg; ab 1982 freier Regisseur in Hamburg, Berlin und Wien; von 1992 bis 2007 Intendant des Stadttheaters Klagenfurt.
Zahlreiche Auszeichnungen und Preise für seine Inszenierungen.

Beitragsautor/inn/en
Hermann Beil: Einer, der Auszog, das Fürchten nicht zu lernen
Reinhold Dottolo: Er wäre ein guter Journalist geworden …
Horst-H. Filohn: Eine »Offene Zweierbeziehung«
Günther Fliedl: Das KSO in der Ära Pflegerl
Ilse Gerhardt: Herzklopfen
Gert Jonke: Ein Auftrag zum Abenteuer
Karin Kathrein: Beitrag über Dietmar Pflegerl als Intendant und Schauspieldirektor am Klagenfurter Stadttheater (Arbeitstitel)
Ulrich Khuon: Mit unbeugsamer Ehrlichkeit
Samo Kobenter: Dietmar Pflegerl oder: E non voglio più servir
Martin Kusej: Dietmar Pflegerl hat das Stadttheater ins 21. Jahrhundert geführt.
Karl Löbl: Eine Geschichte erzählen
Uschi Loigge: Wir wollen er-griffen sein
Helmut Christian Mayer: Radikale Brüche auf hohem Qualitätsniveau
Karl Merkatz: Zeit ist es …
John M. Mordler: Opéra Monte Carlo (Arbeitstitel)
Charles E. Ritterband: Große Oper und Provinzpossen
Otto Schenk: Die glücklichste Zusammenarbeit meines Lebens
Friedrich Schirmer: Für Dietmar Pflegerl von Friedrich Schirmer (Arbeitstitel)
Rudolf Scholten: Jeder weiß, dass Dietmar Pflegerl ein …
Michael Schottenberg: Das Wunder von Klagenfurt
Frieda Stank: Etwas G’scheites
Bertram Karl Steiner: DRAMMA GIOCOSO: Ein Wachtraum zu seiner Inszenierung von Mozarts Don Giovanni
V. Sturm: Wörthersee
Michael Sturminger: Mein idealer Intendant

Olivier Tambosi: Wir gehen nach New York

Peter Turrini: Laudatio für Dietmar Pflegerl

Maja Haderlap, geboren in Bad Eisenkappel / Zelezna Kapla in Kärnten, Studium der Theaterwissenschaften und Deutschen Philologie an der Universität Wien. 1989 Promotion; Autorin, von 1989 bis 1992 Herausgeberin der Kärntner slowenischen Literaturzeitschrift mladje. Von 1992 bis 2007 Chefdramaturgin am Stadttheater Klagenfurt. Bislang erschienen drei Lyrikbände, zahlreiche Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitschriften.