Gedanken zu André Hellers „Buch vom Süden“
36 Seiten, ultramarin 008
EUR 14,95

André Hellers Roman Das Buch vom Süden (Paul Zsolnay Verlag, 2016), geschrieben in der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts, Nachklang der Sprachmelodie der Zeit um 1900: moderne Träume, Erfindungen, Freiheit, Ahnung von Verlust. Der österreichische Beamte Dr. Gottfried Passauer, Vater der Hauptfigur Julian, sagt es Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg so: „1918 hatte Österreich die Zypressen verloren.“ Welch poetischer Vergleich für eine historische Wirklichkeit. André Hellers Kunst des Theaters, unter freiem Himmel, in historischen Räumen. Poetische Chansons, Prozessionen, Feuer, fliegende Skulpturen. Die Lehrzeit als Pfleger italienischer Gärten. Die blühende „Pflanzung“ ANIMA am Fuße des Atlasgebirges, alles lehrt den Betrachter, Aug und Ohr für das Wunderbare zu öffnen. Die Dichtkunst André Hellers aber werde nicht übersehen: Das Buch vom Süden, Sprachkunst im Klang des unendlichen Tons.

Marie-Thérèse Kerschbaumer: 1936 nahe Paris geboren, Studium der romanischen und deutschen Philologie in Wien, seit 1971 freie Schriftstellerin und Übersetzerin, lebt in Wien. Zuletzt erschienen: Freunde des Orpheus (2011), Res publica – Über die öffentliche Rede in der Republik (2014), Chaos und Anfang. Ein Poem (2016).