Die Salzburger Rede von Josef Winkler und die Fotos von Gerhard Maurer in einem Buch – aktueller Titel aus dem Frühjahrsprogramm des Wieser Verlages.
Die Rede, eine Art Fortsetzung der Winkler’schen Bachmannrede (2009) und seines viel beachteten Bandes „Die Wetterhähne des Glücks und die Totenkulterer von Kärnten“, sind unser Beitrag, den „Versuch einer Gegenwartsbewältigung mit künstlerischen Mitteln“ fortzusetzen. Begonnen wurde dieser Versuch mit „Saualm reflux“ – ein von Barbara Maier initiiertes Kunstprojekt, – die auch das Vorwort im Buch verfasst hat – das an allen Standorten der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt/Celovec präsentiert wurde. Ausgestellt waren Aufnahmen vom und um das Asylwerberheim in Wölfnitz auf der Saualpe, fotografiert von Gerhard Maurer, literarisch unterlegt mit Bildbeschreibungen von Kärntner Autorinnen und Autoren wie Delphine Blumenfeld, Antonio Fian, Alfred Goubran, Peter Handke, Silke Hassler, Lydia Mischkulnig, Jani Oswald, Peter Turrini und Josef Winkler. (Übrigens ist ein Teil der Objekte – großformatige Fahnen – Opfer von Vandalenakten geworden.) Beschlossen werden die Winkler’sche Rede und die Fotoinstallationen von Gerhard Maurer mit einem Offenen Brief von Angelika Hödl an die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister Kärntens, – eine Aufforderung Migration als Chance und nicht als Belastung wahr zu nehmen.
Heute wissen wir, dass Jörg Haider der größte politische Bankräuber der Zweiten
Republik war, der außerdem seine Strichbuben in hohe politische Ämter
gehoben hat. Ihre Ehrfurcht und Unterwerfung, Ihr Kadavergehorsam vor diesem
uns allen verbliebenen Aschehäufchen ist immer noch so groß, dass Sie
erst kürzlich der Öffentlichkeit mitgeteilt haben, dass Sie heute Jörg Haider, um
Ihre Worte zu gebrauchen, »schon ein paar Fragen stellen« würden. Würden
Sie uns verraten, welche schwerwiegenden Fragen Sie ihm stellen würden?
Josef Winkler