Heimkehr um Mitternacht
Der letzte Tag der Frankfurter Buchmesse ist mit der Rückkehr nach Celovec/Klagenfurt somit abgeschlossen. Die Situation hat sich normalisiert: Buchkunst und Digitalbook werden nebeneinander Platz finden. Die Menschen werden gezielt schöne Bücher bei kleineren und engagierten, selbständigen Verlagen finden, die nicht immer in den sogenannten Lang- und Kurzlisten zu finden sind, dafür aber unter die Haut gehen und das Herz treffen.
Beim Limmat Verlag Leo Tuors „Giacumbert Nau“ z.B.; oder bei Transit die Finnen. Oder die „Innerschweiz“ von Franziska Schläpfer beim Unionsverlag; und man begegnet bei Wallstein der kleinen Kulturgeschichte der Olive von Ralph Dutli; trifft unterwegs auf schöne Titel, wie „Die Sprache des Windes“ bei mare; schaut bei Raetia aus Südtirol nach, was Teufelskraut, Bauchwehblüml und Wurmtod ist; bekommt von Freunden aus Bautzen Märchen, Mythos und Magie zu Krabat aus dem Lusatia Verlag geschenkt, nimmt einen Schöpfer von der Pilzsuppe, wie sie in der Srpska Kuchnja, der Sorbischen Küche bereitet wird und findet sich zu guter Letzt beim Pilznarren wieder, wie ihn Peter Handke zu erzählen weiß und trifft auf Hans Höller, der die ungewöhnliche Klassik nach 1945 im Werk von Peter Handke verortet.
Es ist kein „Hungerjahr“ (Aki Ollikainen), schon gar nicht „Der perfekte Schweinsbarten“ (Satu Taskinen, beide Transit); es ist das Jahr der wiedergefundenen Erinnerung, wie wir sie bei Wilhelm Holzbauer in „meiself on bosdn. briefe aus Amerika“ bei müry salzmann antreffen und findet die „Anderswelt“ bei Alban Nikolai Herbst nicht in elektronischen Rauch aufgehen. Ob Mohnblumen Blutflecken machen, muss Gunter Gerlach von Conte erst beweisen?
Allemal war die Buchmesse eine Reise wert, zumal sich der Pršut, der von der listigen Bora des slowenischen Karsts Gereifte mit dem Speck, der vom kühlen. würzigem Wind der südtiroler Berge sich zusammentat und zur Gaumenfreude der erschöpften, doch zu diesem Zeitpunkt schon der Buchmesse befreiten, Verleger und Verlegerinnen, Autoren und Autorinnen und Vertreterinnen, auf Ruhe und Katzen sich freuenden, Darstellerinnen und optimistisch-lesewütigen Leserschaft zu Wein, Schnaps, Sekt und Bier aus letzten Beständen, bei Folio gereicht wurde. Und das soll man, in die Zukunft blickend, pessimistisch sein? Ich sage NEIN! Wir wollen auch weiterhin das Hoffen Wagen.
Tag 5
Bücher finden Anklang – und wie man sieht: gute Literatur hat keine Saison. Aleksandar Gatalica, Wilhelm Pevny, Liljana Pandeva, Ernst Brauner und viele andere fanden regen Zuspruch und die Reihe Europa Erlesen wird als Kompass der europäischen Wahrnehmung in ihrer unterschiedlichen Tonalität zur Orientierung genommen.
Die Frankfurter Buchmesse 2013 ist bald Geschichte. Die hier vom Wieser Verlag präsentierten Bücher machen sich auf den Weg. Die Buchhändlerinnen und Buchhändler werden sich freuen, die Leserinnen und Leser werden es Ihnen danken.
Tag 4
Lojze Wieser zu Gast bei literadio
Tag 3
Nach drei erfolgreichen Tagen voller wunderbarer Gespräche mit Kollegen und Freunden freuen wir uns sehr auf zwei offene Tage mit unseren Lesern!
Tag 2
Bei Wieser und Malandro setzt sich die Suche nach den hereinbrechenden Rändern der Literatur und des Gaumens fort.
Tag 1
Der 1. Tag auf der Frankfurter Buchmesse war sehr ermutigend. Literatur findet Leserinnen und Leser und hat bei ernsthaften Kritikern und Kritikerinnen ein offenes Ohr. Auf großes Interesse ist der neue Roman von Wilhelm Pevny, Die Erschaffung der Gefühle gestoßen; auch Pandevas Balkanreise von Skopje nach Luzern fällt auf. Zu Gast bei uns am Stand ist auch Jakob Grollitsch mit dem Malandro Verlag.
Kommt, so ihr in Frankfurt seid, einfach vorbei: Wir sorgen für Nahrung für die Seele und den Gaumen! Wir sind in der Halle 4.1 am Stand D 14 anzutreffen!