Werkausgabe Wilhelm Pevny Band 1
544 Seiten, gebunden, Lesebändchen
EUR 21,00
Die ersten drei Theaterstücke (1959–1960) hatte Pevny als kaum 16-Jähriger noch in der Schule verfasst. Zu seiner eigentlichen Theaterarbeit fand er durch das Cafétheater hinterm Graben, gegründet von Götz Fritsch. Nach seiner Zeit beim Fernsehen (Alpensaga 1973–1978), erhielt er von Achim Benning das Angebot, ein Nestroy-Stück zu bearbeiten (Der Traum vom Glück). Ähnlich wie 1972–1973 am WLT (Westfälisches Landestheater) mit Herbert Adamec (Zack-Zack und Satisfaction) erarbeitete er 1979–80 mit jungen Schauspielern ein Rock-Musical („Clinch“), später u. a. eine Trilogie fürs Ensembletheater – Schönes Wochenende, Take it easy und Keine Zeit fürs Paradies (1986–1987 von Dieter Haspel inszeniert) –, gefolgt von einer weiteren Trilogie (Trilogie eines heiteren Jahrhunderts) für den echoraum, Ende der Neunzigerjahre (Dramatisierungen von Werken Flauberts, Joyce’ und Becketts. Regie: Joseph Hartmann). – Ab 1980 widmete er sich vermehrt seinen Romanen, er schrieb noch etliche Theaterstücke, die er allerdings bis auf wenige Ausnahmen (z. B. Kunst der Liebe) keinem Theater oder Verlag anbot.
„1968 erstes Theaterstück Flipper, zur Gründung des Wiener Cafétheaters. Die Schauspieler mitten unter den Kaffeehausgästen. – 1969 oedip’ entsinnung – ein Sprachzerstörungspiel, Wortsilben bekommen durch unterschiedliche Betonung eine neue Bedeutung. – Im selben Jahr im Dezember sprintorgasmic am Theater La Mama in New York uraufgeführt, die Akteure nackt mitten im Publikum. 1971 die österr. Erstaufführung im Volkstheater Wien, ein Skandal. – 1972 am Mickery-Theater in Amsterdam die Geschichte Gilles de Rais’: Rais – simultan auf 9 Bühnen. – In dieser Zeit auch diverse Vorlagen für Strassentheater und Bearbeitungen von Klassikern, z. B. Mass für Mass von Shakespeare. – Meine aufregende Zeit am Theater hatte begonnen…“
Wilhelm Pevny: Geboren 1944 in Wallersdorf (Niederbayern), 1946 Übersiedlung nach Wien – Studium der Theaterwissenschaft, 1967–69 Sprachlehrer in Paris. Theaterstücke u. a. am Akademietheater, Volkstheater Wien und La Mama, New York. Fürs Fernsehen schrieb er gemeinsam mit Peter Turrini die „Alpensaga“. In Mosambik drehte er 1985 den Film „Safari. Die Reise“. Lebt seit 1989 zurückgezogen in Wien und Retz, arbeitet an Langzeitprojekten. Im Wieser Verlag erschienen: Palmenland (2007), Luft (2009), Die Erschaffung der Gefühle (2013) und Im Kreis (2014). 2014 – Literaturpreis der Stadt Wien für sein Lebenswerk.