Originalausgabe
286 Seiten
Klebebindung, gebunden, Schutzumschlag,
Euro 21,00 / sfr 35,70 

Bevor gestorben wird gehört zu den wichtigsten und literarisch wertvollsten Romanen der neunziger Jahre in Bulgarien.

ZUM BUCH

Die Entstehung des Buches fällt in die Zeit der Demokratisierung in Bulgarien, des dynamischen Werte- und Strukturwandels, der Umbewertung der kommunistischen Vergangenheit, insbesondere der stalinistischen Periode. Man kann sagen: Es hat auf seine eindrückliche Weise an diesem Prozess teil. Protagonist des Romans ist eine historische Persönlichkeit, die eine der originellsten in Bulgarien vor und Nach dem Krieg gewesen sein soll. Eine Figur, die man in den Lexika bis heute vergeblich sucht, bei deren Erwähnung die ältesten Sofioter leuchtende Augen bekommen. Doch auch diese Generationstirbt aus. Der Roman entreißt ihn dem drohenden Vergessen: Saso Nikolow, genannt Sladura. Geigenvirtuose, zuhause auf dem Konzertpodiumebenso wie in den Bars und Tanzsälen, Bohemien, Spieler, Lebenskünstler.

Es beginnt wie im Märchen: das „Fast-noch-Wunderkind“, umschwärmt bei seinem ersten und letzten großen Auftritt im Zarenpalast, kurz vor dem Zweiten Weltkrieg. Am Ende des Buches wird der Mann, vierzigjährig, vor den Augen sadistischer Offiziere in einem Lager totgeprügelt (1961). Diese beiden Ereignisse sind authentisch. Vieles von dem, was dazwischen geschildert wird, entstammt der Phantasie, dem Gestaltungswillen des Autors. Eine lebendige Figur entsteht, ein genaues, bedrückenden Bild der Zeitumstände, eine eindrucksvolle Spannung zwischen beiden.