Band V. der mehrbändigen Werkausgabe
Dieser Band, der noch von Fred Dickermann (1948-2003) zusammengestellt worden ist, enthält neben Nachtrag zu Paris noch die zumeist kürzeren Texte (Gift) Stäbchen I, (Zähl) Stäbchen II, An den Stationsarzt, Eine Augen Schwein und Bildgeschichte, LKH, Ma was a Glamour und Les menottes (Die Handschellen), die allesamt zwischen 1975 und 1979 entstanden sind.
ca. 220 Seiten, gebunden, Schutzumschlag, Lesebändchen
EUR 21,00 / sfr 36,90
ZUM BUCH
… Die unbeschreibliche Sehnsucht nach Ma, obwohl oder weil sie nie bei mir war, ist wohl der Beginn meiner Karriere bei Ärzten, in Erholungsheimen, organisierten Kinderferien, Krankenhäusern, Ambulanzen, Heilanstalten, Psychiatrien, Anämisch, im Gitterbett in einem Winkel des hellblauen Zimmers, getrennt von den Ehebetten durch einen blumigen Paravan, simulierte ich den ersten Selbstmord. Ich hatte tagelang Ma Ma Ma Ma gerufen und geschrien bis ich, erschöpft, nicht mehr konnte …
Hans Bischoffshausen (1927–1987), in Feld am See geboren, studierte Architektur in Graz und übersiedelte 1959 für zwölf Jahre nach Paris. Ab 1964 gab er die Zeitschrift Bischoffshausen und die Kultur heraus, der er in der letzten Nummer 1969 eine »Absage« erteilte. 1971 kehrte er nach Wien, 1972 schließlich nach Villach zurück. Als bildender Künstler formulierte Bischoffshausen in der Gruppe Zero-Avantgarde ein Jahrzehnt lang eine Extremposition künstlerischen Agierens, Produzierens und Hinterfragens. In seinen Struktur-Reliefs tastete er sich an die Grenzen des Sichtbaren heran, mit seinen Strukturforschungen sah er sich als Gestalter und Berater der Gesellschaft.