ca. 210 Seiten, englische Broschur
EUR 18,80/sfr 33,20
Zum Buch
Seit ich denken kann, gehört das Lesen zu meinem Leben. Das erste Aufschlagen eines Buches, sein Geruch und die Faszination der ersten Zeilen — das sind noch immer lichte Momente meiner Kindheit. Viele andere Faszinationen gab es ja nicht: Zum Sport taugte ich nicht, für das Indianerspielen war ich zu ungeschickt, und überhaupt war es nicht lustig, Außenseiter zu sein in der kleinen Welt des Dorfes. So hat es mich in die Welt der Bücher verschlagen.
In Hans Christan Andersens Märchen tummeln sich viele arme, desorientierte Kinder, die von Erwachsenen ausgenutzt und gedemütigt werden. So, wie es Andersen, dem Sohn eines armen Schusters und einer Wäscherin, selbst ergangen ist. Andersen war der Erste, der nicht, wie Rousseau oder die Romantiker, Kindheit idealisiert und schön über Kinder spricht, sondern sie selbst in seiner Literatur zu Wort kommen lässt.
Mit Texten von
Theodor W. Adorno, Hans Christian Andersen, Heinrich Böll, Christine Busta, Albert Camus, Paul Celan, Erhart Kästner, Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich Heine, Johann Gottfried Herder, Ödön von Horväth, Immanuel Kant und Thomas Bernhard, Imre Kertesz, Friedrich Klopstock, Nikolaus Lenau, Lesen und Leben, Thomas Mann, Hl. Maria, Eduard Mörike, John Henry Newman, George Orwell, Tagebuch.
Aus dem Buch
Die tiefe Trauer einer Kinderseele ist so groß wie die größte, die der Erwachsene kennt, das Kind kennt in seinem Schmerz keine Hoffnung, die Vernunft reicht dem Kind nicht ihre stützende Hand, es hat im Augenblick nichts als seine Betrübnis, an die es sich klammert.
Cornelius Hell, geboren 1956 in Salzburg, Literaturkritiker, Essayist und Übersetzer, Autor von über 150 Sendungen für den ORF und den Bayerischen Rundfunk, seit 2002 Feuilletonchef der Wochenzeitung Die Furche.
Rezensionen & Reaktionen
Pressestimmen
Literatur und Kritik Nr. 415/416 vom Juli 2007, S. 101-102