Mythen, Daten, Fakten
411 Seiten, gebunden, Fadenheftung, Lesebändchen
EUR 25,80 / sfr 46,10
Ein Abriß der Geschichte, beginnend mit der Schlacht am Amselfeld, und eine detaillierte Dokumentation der Ereignisse seit 1997 über Rambouillet bis zum Sommer 1999 vom EU-Sonderbeauftragten für den Kosovo.

Zum Buch

Worum geht es im Konflikt um den Kosovo? Warum konnte der Krieg nach über 50 Jahren nach Europa zurückkehren? Was war der Gegenstand der Verhandlungen in Rambouillet? Wie beeinflußt die Geschichte des Balkan die Möglichkeiten einer Demokratisierung der Region? Die Darstellung bietet einen Überblick von den geschichtsmächtigen Mythen über die serbische Niederlage am Amselfeld 1389 bis zur Ausbildung der Kosovo-Autonomie im Tito-Jugoslawien 1974. Anschließend wird detailliert die Zunahme der interethnischen Spannungen seit dem Aufstieg des Bankmanagers Miloševi zum politischen Führer Serbiens aufgezeigt, die die unmittelbare Vorgeschichte des Konfliktes darstellt.
Wolfgang Petritsch liefert in seiner faszinierenden Schilderung der Bemühungen um eine politische Lösung erstmals Informationen aus erster Hand über die Anstrengungen des Westens zu einer friedlichen Konfliktlösung. Die Autoren erläutern das Scheitern der Verhandlungen in Rambouillet und in Paris bis hin zum Entschluß der NATO zum Beginn des Bombenkrieges gegen Jugoslawien. Anhand ausgewählter Dokumente der verschiedenen Parteien wird die größte Krise im Nachkriegseuropa transparent.

Wolfgang Petritsch
UNO-Botschafter in Genf, war als Hoher Repräsentant der Internationalen Gemein-schaft Zivilverwalter in Bosnien und Herzegowina (1999–2002), davor EU-Sonder-botschafter für Kosovo und europäischer Chefverhandler bei den Friedensverhandlun-gen in Rambouillet und Paris. Autor bzw. Ko-Autor mehrerer Bücher (übersetzt in zahlreiche Sprachen) sowie von Beiträgen in Sammelbänden und internationalen Zeit-schriften.

Karl Kaser, geboren 1954; seit 1996 Ordinarius für Südosteuropäische Geschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz, seit 1998 Direktor des Center for the Study of Balkan Societies and Cultures.

Robert Pichler
Mitarbeiter an der Abteilung für Südost-europäische Geschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz und Mitglied des Centre for the Study of Balkan Society and Culture (CSBSC). Im Zentrum seiner Forschung stehen Arbeiten zur historischen Anthropologie des südöstlichen Europa mit Schwerpunkt Albanien, Kosovo/a und Makedonien. Mehrere Buch-veröffentlichungen und zahlreiche Beiträge in internationalen Zeitschriften.

 

 

Rezensionen & Reaktionen

Pressestimmen

(…) ist mit diesem Werk ein Buch gelungen, das als Basis für die Aufarbeitung des Kosovo-Konfliktes bestens geeignet ist und in seiner klaren, unspektakulär analytischen Sprache weit davon entfernt ist, einseitig Partei zu ergreifen. Gerhard Plott, DER STANDARD

Petritsch, Kaser und Pichler ist es gelungen, einen knappen und doch überaus aufschlußreichen, für die jüngste Phase sogar durchaus einmaligen, Abriß der Geschichte des Konflikts zu verfassen, der das Ende des 20. Jahrhunderts erschüttert und verdüstert. Irene Miller, Die Presse

 

Osteuropa: Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, 50. Jahrgang 2000, Heft 11, S. 1287-1288

Albanische Hefte, Nr. 4/1999, S. 23