ca. 350 Seiten, gebunden, Lesebändchen
EUR 21,00 / sfr 30,50

Der Roman Jahrhundert von Aleksandar Gatalica wurde in Serbien mit dem prestigeträchtigen Ivo-Andric-Preis ausgezeichnet und übertrifft nach Ansicht nicht nur serbischer, sondern auch italienischer Kritiker Mein Jahrhundert von Günter Grass, das einen ähnlich ehrgeizigen Ansatz verfolgt, ein fesselndes Gesamtbild des zwanzigsten Jahrhunderts entstehen zu lassen. Ungewöhnliche Ereignisse und Gestalten, historische wie erfundene, schildert Gatalica in seinen Geschichten für jedes einzelne der Jahre, aus denen sich dieses unglaubliche, katastrophale Jahrhundert zusammensetzt, das uns doch unwiderstehlich in seinen Bann zieht. Mehr als hundert Erzählungen fügt der zeitliche Rahmen zu einem Buch zusammen, das der serbischen Literatur am Ende des vergangenen Jahrhunderts seinen Stempel aufgedrückt hat.

Jahrhundert gestaltet literarisch nicht nur die Menschheitsgeschichte in einem Zeitraum von hundert Jahren. Es ist auch eine Geschichte der Ideen, Irrtümer, Subkulturen und nicht zuletzt eine Geschichte des kleinen Mannes, der sich in der Zeit, in der er lebt, nicht zurechtfindet. Wenn es ein Buch gibt, in dem kein Ereignis, keine die Epoche bewegende Frage übergangen worden ist, dann ist es Jahrhundert, eine Geschichte in hundert Erzählungen.

Aleksandar Gatalica, geboren 1964 in Belgrad. Studium der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft an der Universität Belgrad. Schriftsteller, Übersetzer aus dem Altgriechischen, Literatur- und Musikkritiker. Vorstandsmitglied des Serbischen PEN-Zentrums; stellvertretender Vorsitzender der Europäischen Bewegung in Serbien. Veröffentlichte Romane: Linije života (Lebenslinien), 1993, ausgezeichnet mit dem Miloš-Crnjanski- und dem Giorgio-la-Pira-Preis; Nalicja (Kehrseiten), 1995; Kraj (Das Ende), 2001; Euripidova smrt (Der Tod des Euripides), 2002; Nevidljivi (Die Unsichtbaren), 2008; Veliki rat (Der große Krieg), 2012, NIN-Literaturpreis, Ivo-Andric-Preis und Meša-Selimovic-Preis. Erzählungszyklen: Mimikrije (Mimikry), 1996; Vek (Jahrhundert), 1999, ausgezeichnet mit dem Ivo-Andric-Preis und dem italienischen Umberto-Saba-Preis); Beograd za strance (Belgrad für Ausländer), 2004; Dijalog sa opsenama (Dialog mit Trugbildern), 2006 und Dnevnik poraženih neimara (Tagebuch der besiegten Baumeister), 2006.

Aus dem Serbischen übersetzt von: Gudrun Krivokapic, geb. Bartels, studierte Geschichte, Anglistik, Germanistik in Göttingen, München und Belgrad. Arbeitete als Lektorin für deutsche Sprache an der Universität Belgrad, als Übersetzerin und Simultandolmetscherin, als Bibliothekarin im Goethe-Institut Belgrad. Buchübersetzungen der letzten Jahre: Welterbe: Serbien, 2010; Miroslav Timotijevic: Die Geburt der modernen Privatheit, 2011; Dušan Ivanic: Serben in Leipzig, 2011 (zusammen mit anderen). Sonstiges (Auswahl): Goran Markovic: Der Fälscher, 2010 (Theaterstück und Filmdrehbuch); Boris Mitic: Auf Wiedersehen, wie geht’s (Dokumentarfilm über serbische Aphorismen, für arte), 2010; Balša Brkovic: Das tägliche zwanzigste Jahrhundert (Die Horen 239), 2010; Aleksandar Gatalica: Inspektor Voland (Die Horen 239), 2010 Ins Serbische: Hans Magnus Enzensberger: Abeceda krize (Das Alphabet der Krise), 2011

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