ca. 300 Seiten, Englisch Broschur
EUR 25,00 / sfr 42,90
ISBN 978-3-85129-870-3
Das Buch ist mehr als eine Biografie. Als Zeitzeuge beschreibt der Autor das schreckliche Ende des jahrhundertealten jüdischen Lebens in Kroatien aus persönlicher Sicht und informativ.
10. April 1941. Atemlos und in einem Zustand höchster Erregung stürzte Victor, ein ehemaliger Angestellter meines Vaters, in unsere Wohnung in Zagreb. Er war nur imstande, drei Wörter auszusprechen: »Sie sind da!« – »Wer?«, fragte mein Vater naiv. Er glaubte an die ›unbesiegbar‹ jugoslawische Armee und konnte sich gar nicht vorstellen, dass die Deutschen, die vor vier Tagen Jugoslawien angegriffen hatten, schon bis Zagreb vorgedrungen sein sollten. Auch die Deutschen waren überrascht. Nicht, weil sie besonderen Widerstand von der desolaten jugoslawischen Armee erwartet hatten, sondern weil sie von Massen erfreuter Zagreber als Befreier begrüßt wurden. Die Zagreber wussten kaum, wie sie ihre Begeisterung zum Ausdruck bringen sollten. Sie bewarfen die deutschen Panzer mit Orangen und Blumen und empfingen die Deutschen überall mit Freude und Gesang. Kurze Zeit danach folgte eine Verlautbarung über Radio Zagreb. Sie wurde von Slavko Kvaternik, einem ehemaligen österreichisch-ungarischen Obersten, verkündet: Im Namen des ›Poglavnik‹ Dr. Ante Pavelic proklamierte er den »Unabhängigen Staat Kroatien«.
Zeev Milo (früher Vladimir Müller) wurde 1922 in Zagreb geboren, flüchtete im Krieg mit den Eltern nach Italien, Begann nach dem Zweiten Weltkrieg ein Technikstudium an der Universität Zagreb. 1949 wanderte er gemeinsam mit den Eltern nach Israel aus, beendete sein Studium in Haifa am Technicon, arbeitete danach bei der Israelischen Verteidigungsarmee und später in Elektronikunternehmen.