Erzählung Herausgegeben und aus dem Tschechischen übersetzt von Christa Rothmeier
Mit 4 Holzschitten von Christian Thanhäuser
Handsatz, Handpressendruck, japanische Fadenbindung
Numerierte Auflage von 99 Exemplaren
ca. 50 Seiten
EUR 72,00 / sfr 122,00
Geschichte eines mährischen Malers, aufgezeichnet vom mährischen Poeten Jan Skácel: »Er konnte einen Vogel malen, ohne ihn zu verscheuchen.«
ZUM BUCH
»Ivancice ist eine kleinere Stadt in Mähren nahe Brünn, und vor Jahren hat dort ein Mann gelebt, der einen Vogel malen konnte, ohne ihn zu verscheuchen.«
So beginnt die Lebensgeschichte eines mährischen Malers, aufgezeichnet vom mährischen Poeten Jan Skácel – es ist das Gleichnis eines Dichters vom Kunst(hand)werk und Leben für die Kunst, eine kleine poetische Mär von einem Maler-, die wir gleichwohl lesen als eine vom Poetenleben, vom (Ver)Dichten: wie Wirklichkeit Bild wird, in Farben, mit dem »bleistift«, so auch in Worten. Diese einfühlsame Fabel fast schrieb der Dichter Jan Skácel nebenher wie die witzig-feinsinnigen Prosastücke, die, gesammelt in den Büchern Das elfte weiße Pferd und Das dreizehnte schwarze Pferd nun erstmals in deutscher Sprache zu lesen sind (erschienen im Wieser Verlag). Buchkunst hat im Mährischen gute Tradition. So erscheint dieses Buch in WISSENSCHAFTer Gestaltung von Hand gesetzt, gedruckt und mit Originalholzschnitten versehen von Christian Thanhäuser in einer limitierten Auflage.
Jan Skácel, geboren 1922 in Znorovy/Südmähren, lebte bis zu seinem Tode 1989 in Brno/Brünn. 1941 Zwangsarbeit in Österreich; 1954-1963 Rundfunkbeiträge, 1963-1969 Chefredakteur der Ende des Prager Frühlings verbotenen Literaturzeitschrift »Host do domu« (Gast ins Haus). Zuvor konnte Skácel neben Kinderbüchern fünf Gedichtbände publizieren, danach dreizehn Jahre keine, nach 1981 noch drei. Mehrere Literaturpreise, 1989 der renommierten Petrarca-Preis.
Jan Skácel im Wieser Verlag: Das elfte weiße Pferd (1993, 1996), Das dreizehnte schwarze Pferd (1995)