Essay
ca. 250 Seiten, englische Broschur
EUR 19,80 / sfr 33,60
Russland hat viele Gesichter. Manche sind versteckt wie die Puppe in der Puppe, in der auch die offenen Fragen verborgen sind. Wohin treibt Russland? Wer wird dieses Land künftig regieren? Entsteht eine neue Diktatur vor der europäischen Tür? Geht das Morden in Tschetschenien weiter? Was ist das politische Erbe der ermordeten Journalistin Anna Politkowskaja? Geht das Auftragsmorden weiter? Wie erfolgreich ist der Kampf um die Menschenrechte? Was denkt die junge Generation Russlands? Wie verhalten sich die neuen Machthaber auf internationaler Bühne? Muss Deutschland um seine Energieversorgung fürchten? Stirbt die Pressefreiheit in Osteuropa einen langsamen Tod? Journalisten, Politiker und Russlandexperten aus Ost und West antworten. Russland — die „lupenreine Demokratie“. Dieses Buch kann als Lupe benutzt werden.
Mit Beiträgen von
Margaretha Mommsen, Joschka Fischer, Eduard Schewardnadse, Irina Scherbakowa, Lutz Güllner, Gerd Koenen, Hans Georg Heinrich, Sergei Kowaljow, Volker Beck, Thomas Roth, Dirk Sager, Susanne Scholl, Boris Reitschuster, Mainat Abdullajewa, Freimut Duve, Igor Safronov, Andreij Nekrasov, Jens Siegert, Erich Follath, Wolfgang Petritsch, Lojze Wieser, Kerstin Holm, Michael Ryklin, Predrag Matvejevic ,Anne Sylvie König, Petra Luisa Meyer, Kreisky-Forum, Ilja Politkowsky, Anna Politkowskaja
Norbert Schreiber, langjähriger Hörfunkjournalist der ARD, ist im Programmbereich Kultur, Bildung, Wissenschaft des Hessischen Rundfunks tätig. Er moderiert unter anderem die Talksendung „Doppelkopf“. Als Initiator der Tschernobyl-Hilfsbewegung erhielt er den Robert-Bosch-Preis für ehrenamtliches Engagement in Osteuropa.
Im Wieser Verlag erschienen: Anna Politkowskaja. Chronik eines angekündigten Mordes; Europa was nun? Träume und Traumata (mit Lojze Wieser); Europa erlesen: Böhmerwald
Rezensionen & Reaktionen
Pressestimmen
In lupenreinen Demokratien
Warum Russland in den Meeresboden am Nordpol die russische Flagge rammt, russische Künstlerinnen Wladimir Putin lieben, der Kreml-Chef sich von den Medien unfair behandelt fühlt und noch einiges mehr, versucht der Hörfunkjournalist Norbert Schreiber in seinem neuen Russland-Buch zu erklären. Auf 459 Seiten kommen namhafte Russland-Expertlnnen zu Wort. So berichtet der ehemalige deutsche Außenminister Joschka Fischer vom neuen Wettrüsten und den damit verbundenen Gefahren. Die ORF-Korrespondentin Susanne Scholl berichtet von ihren persönlichen Erfahrungen in Russland, der Konfrontation der Bevölkerung mit der Demokratie und der russischen Medienlandschaft.
Das Interview mit Eduard Schewardnadse, dem letzten Außenminister der ehemaligen Sowjetunion und ehemaligen georgischen Präsidenten, verleiht dem Buch Authentizität und Einblicke aus erster Hand. Schreiber beleuchtet das Thema Russland von mehreren Seiten. So findet sich ein Beitrag über die Naschi, die Putin-Jugend, ebenso wie eine Reise durch Tschetschenien mit dem Dichter Apti Bisultanow. Letzterer war eben dort Sozialminister und lebt jetzt in Deutschland, weil die Behörden „die Gefahr von Folter“ befürchten. Auch in die dunklen Geschäfte zu Gazprom, dem weltgrößten Erdgasproduzenten, wird etwas Licht gebracht. Mit dem letzten Manuskript von Anna Politkowskaja schließt Schreiber an sein voriges Buch Anna Politkowskaja — Chronik eines angekündigten Mordes an.
Eigentlich wird das Motiv des neuen Buches gleich am Ende des Vorworts klar: „Denn wenn man ein Land liebt, oder es auch bloß zum Partner gewählt hat, und sei es nur zum strategischen, muss man es kritisieren dürfen. In lupenreinen Demokratien ist das so“. Ein Buch für Russland-Fans und solche, die es werden wollen.
gun/PROGRESS (Magazin der österreichischen Hochschülerschaft)
Das umfangreiche, vielschichtige und in der Tendenz putinkritische Buch kann genauso empfohlen werden wie die letzten.
ekz