ca. 140 Seiten, gebunden, Lesebändchen
EUR 21,00

Die Suche nach einem neuen Selbst, bewogen von Sehnsucht nach nomadenhafter Häuslichkeit und ungelösten Fragestellungen der eigenen Existenz, lässt die Hauptdarsteller, von einem namenlosen Ort aus aufbrechend, nach Venedig Venezia Venexia reisen.

Phantome des Karnevals, fantastische, von der ästhetisch berauschenden Kulturlandschaft hervorgerufene Träume und Visionen, unheimliche, sich zu Spannung steigernde Begegnungen, labyrinthisch abgelegene, von unbekannten Blickwinkeln aus gesehene Orte der Lagunenstadt, dieses mystischen Archipels, rufen den Wunsch nach Metamorphose hervor.

Agathe saß mit angewinkelten, von beiden Händen umschlungenen Beinen im Sand der von diffusem, fahlem Februarlicht erfüllten Lagune und starrte auf ein bewegtes, graues Meer, dessen stete Wellen auf den Sandstrand zurollten. Sie hätte den Kopf nicht zu wenden brauchen, um über das Aussehen ihrer Umgebung, der Lagune, in diesem speziellen Fall Laguna Veneta, und ihrer weltberühmten, auf einer Inselgruppe erbauten Stadt, Bescheid zu wissen.

Venedig war nicht bloß schönste Stadt und Problemstätte ebenso; sie war Geistesblitz, humanitäre Urbanität, gewachsene, in gegenwärtige Lebenswirklichkeit integrierte Geschichtlichkeit und lebendige Ästhetik. Venedig Venezia Venexia war für sie der einzig mögliche Ort.

Ulrike Renner: Autorin. Freie Mitarbeit beim ORF. Experimentelle Theater- und Filmarbeit z. B. mit Texten nach Konrad Bayer (Galerie Grita Insam, Wiener Festwochen, Welser Filmfesttage, Viennale, Feminale in Köln). Promotion. Kuratierung von Ausstellungen. Internationale Sozialpolitik des Öffentlichen Dienstes. Zuletzt bei Wieser: Das Buch von Wien–Venedig (2015)