Zum Herbstprogramm

Die vergangenen Jahrzehnte sind an der Literatur und an ihren Drehpunkten, sind am Buchhandel und an den Verlagen nicht spurlos vorbeigegangen. Dabei sind es die privaten, kleinen Literaturmanufakturen in Österreich und Deutschland, die literarische Talente entdecken und fördern, präsentieren und übersetzen. Ihr Tun kann aber nur durch einen Schulterschluss mit dem literarischen Fachbuchhandel und der Begleitung durch die literarische Kritik gelingen.

Sie, wir alle tragen unseren Teil dazu bei, dass Literaturtrüffeln gefunden werden und ihrerseits wieder die Wege zu den Lesern finden können.

Sie, wir alle treffen uns an der Wegkreuzung von Wissen und Populismus.

Sie, wir alle haben die Möglichkeit, der weiteren Schwächung des Kulturgutes Buch entgegenzusteuern und der Erosion des Geistes, der wir u. a. in den ökonomischen Konzentrationsprozessen und den Zusammenbrüchen von Vertriebsorganisationen begegnen, entgegenzutreten.

Sie, wir alle können den Wert des Wortes und der Bilder sichtbar machen – denn es sind die Worte, die Bilder und Träume, niedergeschrieben in Romanen, Gedichten und literarischen Geschichten, die den Humus des Geistes bilden, für den es sich auszahlt, sein Herzblut zu vergießen. Immer wieder.

Darum: Handeln wir! Lesen wir!

Ihr

Lojze Wieser