ca. 250 Seiten, gebunden, Lesebändchen, Prägedruck
EUR 14,95

Die Verbindung Zentralasiens zu Europa beginnt schon in der Antike. Alexander der Große drang in die Region 329–327 v. Chr. als Eroberer vor. Teile Zentralasiens standen zwischen 250–120 v. Chr. unter griechischer Herrschaft. Der Handel über die Seidenstraße versorgte Europa im Mittelalter mit Luxusgütern und Waren. Zentralasiatische Gelehrte wie Avicenna und Al Farabi waren Quellen des Wissens, von dem Europa profitierte. Europäische Mönche und Geistliche erkundeten die Gegend. Die Gesandten Europas an den Hof des mongolischen Khans durchquerten Zentralasien. Alle hielten sie ihre Eindrücke in spannenden Reiseberichten fest. Mit der russischen Kolonialisierung Ende des 19. Jahrhunderts kamen europäische Einflüsse verstärkt nach Zentralasien. Die Oktoberrevolution etablierte europäische Verwaltungsstrukturen. Der Islam wurde zurückgedrängt und durch die Formel „national in der Form, sozialistisch im Inhalt“ ersetzt. Dafür schnitt die Sowjetmacht am Reißbrett entworfene Grenzen in die Landschaft. Die bunte Völkervielfalt des „sowohl als auch“ sollte durch das „entweder oder“ ersetzt werden. Alte Sprachbande wurden aufgekündigt. Die Region musste mehrere Schriftreformen über sich ergehen lassen. Die alte Literatur sollte für kommende Generationen für immer verloren bleiben. Stalin vernichtete den Großteil der intellektuellen Elite. Die Zwangskollektivierung brachte dem Volk Hungersnöte ungekannten Ausmaßes. Doch trotz aller Widrigkeiten: Das literarische Erbe Zentralasiens ist riesig. In diesem Bändchen laden wir unsere hiesigen Leser herzlich ein, in diese, oft noch unbekannte Welt einzutreten.

Dareg A. Zabarah (Hg.): geboren 1974 in Sana’a (Jemen), Slawist und Politologe, mehrere wissenschaftliche Veröffentlichungen und Literaturübersetzungen.