ca. 120 Seiten, gebunden, Vor- und Nachsatz, Lesebändchen, Prägedruck

EUR 14,95 / sfr 21,00

Über das Buch:

Die zehn Töchter von Libuše und Herminator schwärmen in die Krisengebiete der Welt aus und versuchen die Lage im Nahen und Fernen Osten und allen anderen Himmelsrichtungen zu verbessern. Sie wählen dazu verschiedene Strategien und halten mittels eines wundersamen Gedankenübertragungshelms Kontakt zu den im Mondseer Gebiet verbliebenen Eltern, die mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die Asche der Grossmutter wird verstreut, doch als ihre heilsame Wirkung ausbleibt, sind die zehn Töchter gezwungen, selbst kreativ zu werden. Die Ablösung von der Familie verläuft nicht schmerzlos. Als Erleichterung dient ihnen der kabellose Draht, der sie miteinander verbindet. Die Welt wird erlöst vom Glauben an die Erlösung. Praktische Erfindungen ersetzen religiöse Konzepte. So wird ein Spa-Auto zum Segen für die Welt, Afghanistan wird von Nikolausen mit weisem Bart und Burka-Emanzen bevölkert. Das Testosteron wird als Quell ewiger Energie angezapft und zur Bewältigung der Krise an den Samenbanken fruchtbar gemacht. Der Sprit für den Spirit eines Wasser versprühenden Auspuffs stiftet nicht nur Leben, er sorgt sogar für das Leben – und darum geht es: um die Sorge. Rat und Tat sind nutzlos, wenn nicht gemeinsam Sorge getragen wird für die Nachkommenschaft. Und davon gibt es am Ende reichlich, denn alle zehn Töchter sind schwanger.

Über die Autoren:

Lydia Mischkulnig, 1963 in Klagenfurt geboren, lebt in Wien. Studium Bühnenbild an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz (1986), Studium Filmproduktion an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (1991). Mehrere Preise und Stipendien, u. a. manuskripte-Förderpreis für Literatur 1994, Bertelsmann-Literaturpreis beim Ingeborg-Bachmann-Preis 1996, Österreichische Staatsstipendien für Literatur und Dramatik 1997.

Sabine Scholl, lebt nach Aveiro, New York und Chicago heute als freie Autorin in Berlin, hält Vorlesungen an Universitäten, zuletzt Nagoya/Japan. Sie gebar zwei Kinder, schrieb elf Bücher, zuletzt Sprachlos in Japan (2006).

Gemeinsam gründeten sie 2007 die literarische Bewegung Tinternational Textunternehmen in Tokio

Lydia Mischkulnig und Sabine Scholl haben eine Schreibgemeinschaft (www.tinternational.net) gegründet, um das Monumentalwerk Böhmische Bibel. Unheilige Schrift für Puppen zu verfassen. Die Erarbeitung der böhmischen Bibel findet nach folgendem Prinzip statt: Die Autorinnen Sabine Scholl und Lydia Mischkulnig erarbeiten Satz fur Satz gemeinsam. Unbedingtes Einlassen auf die Sprache des anderen ist ihr Credo, ihre Kunst ist „Verstehen“, um daraus Geschichte zu entwickeln und Geschichten. Die Utopie liegt darin, den sprachlos Gewordenen ein Haus Böhmen zu geben, Literatur als wechselnder Ort, als neue Heimat.

Das Werk umfasst fünf Bande, die als Einzelpublikationen und in Kassette im Wieser Verlag erscheinen.

Das 1. Buch Fiona, das 2. Buch Libuše sowie das 3. Buch Herminator sind bereits erschienen.

Das 4. Buch Salam erscheint im Herbst 2009. Beim 5. Buch Die Kapitale handelt es sich um ein Opernlibretto. Erscheinungstermin Frühjahr 2010.