Erzählung1994
Aus dem Slowenischen neu übersetzt von Klaus Detlef Olof
Nachwort von Karl Markus Gauß
Mit 6 Holzschnitten und 6 Vignetten von Christian Thanhäuser
Ausgabe B:
123 Seiten, im Impressum vom Holzschneider signiert, Bleisatz, Buchdruck, gebunden, Schutzumschlag, Fadenheftung, Lesebändchen
EUR 29,00 / sfr 51,00
 
Bizarr-verwegene Geschichte von einem, der auszog, das irdische Glück zu suchen. Das dichterische Lob der Phantasie. 

Zum Buch 
Tantadruj, der Dorfnarr, zieht mit vierzig Glocken (für jeden Märtyrer eine) zum Kirtag, um das Glück zu suchen. Glücklich werde er erst, wenn er sterbe – seit ihm das seine Mutter >irgendwie< eingab, lebt er für diesen Wunsch: sterben. Auf dem Weg schließen sich ihm drei Freunde an, jeder auf seine Weise weise Randfigur. Doch irdische wie überirdische Mächte wissen die Erfüllung von Tantadrujs und seiner Komplizen Sehnsucht zu verhindern: Der Dorfpolizist Teigig (»Sterben ist verboten«) und die vier Pfarrer (»Wir müssen alle dulden, bevor wir in die Grube fahren«). Als es auf dem Friedhof gar zum Probeliegen kommt (»Tantadruj, wie warm«), ist das Verbrechen und die Sünde perfekt, wenn auch von Glück (k)eine Spur. Die vier müssen wieder in ihre vier Täler zurück.
Ciril Kosmaö, der bedeutende slowenische Epiker, erinnert sich am Ende seines Lebens an diese Geschichte seiner Mutter, und inmitten der Eiseskälte der Welt erscheint ihm eine Sternschnuppe: »Resurrecturis!« – Eine weise Parabel, das serene Lob der Phantasie.

Ciril Kosmac wurde am 29. 9. 1910 als Sohn von Bauern im slowenischen Küstengebiet geboren. Handelsschule, Matura in Görz. Wegen »nationaler und antifaschistischer Betätigung« in Italien inhaftiert. 1938 an der jugoslawischen Botschaft in Paris, danach Aufenthalt in London. 1949 Unterstützung der Partisanen. Bis zu seinem Tod am 28. 1. 1980 freier Schriftsteller, Redakteur und Dramaturg. Veröffentlichte vier Romane, Erzählungen, Kindergeschichten, Essays.

Rezensionen & Reaktionen

Pressestimmen

»Diese, an der Grenze von Tragik und bizarrer Komik, von lyrischer Zuversicht und stillem Pathos erzählte Novelle, ein philosophisches Kunstmärchen, ist in ihrer Verbindung von Heiterem und Bitterem auch die Bilanz eines Dichters.«
Karl-Markus Gauß