Der Mönchsroman 

Originalausgabe. 1997
209 Seiten, Fadenheftung, gebunden Schutzumschlag, Lesebändchen
EUR 21,00 / sfr 37,90
 
Das Ende der Schwerkraft verkündet dieser veritable Rabenflug in die Gefilde der Leidenschaften und Sehnsucht. Ein gewichtiges Romandebut. Ein Schriftsteller, der durch ungewöhnliche Kombinationen gewöhnlicher Worte den banalen Alltag in skurrile und phantastische Episoden verwandelt.
Jury des Rheingau-Literaturpreises 1996

 
ZUM BUCH
Schritt für Schritt erforsche ich den Innenraum der Schwerkraft … Ein Mönch liegt nach einem Höhlensturz in Dachstein todwund im Kloster, sorgende Mitbrüder erneuern die Sterbelitaneien (Die List der Worte betrog die Zeit) inmitten liturgischer Riten. Der darniederliegende Novize probt indes seine ikarische Schwerelosigkeit, imaginiert eine liaison dangereuse zwischen einem Mönch und einer Stewardeß, gesponnen aus der (wahren) Geschichte des Streits der Heiligengeschwister Benedikt und Scholastica, der eine Rabenzüchter, die andere Flugkörperkundige, beide Ordensgründer …
Dieser, von gelehrigem Witz durchblitzte Mönchsroman in Briefen ist eine kleine Geologie der Gefühle, ein Traktat vom Flug der Sehnsucht, vom Ende der Schwerkraft durch Dichtung. Herbert Maurers pures Fabulieren wider die Moden der Innerlichkeit ist poetische Unterwanderung jedweder Gewißheiten, mißtraut dem kurzen Schluß, wie es das lange Weilen beim allzu Bekannten meidet. Ist das alles wahr, was wir lesen? Nein, vielmehr – es stimmt, und der Rhythmus wiegt uns leichtgefedert in die Erde, in die Höhe.

Ein Autor von spielender und listiger Prosa. Ich bewundere seine Courage, mit welcher er Probleme der Zeit und das Bemühen, aller Zeit zu entgehen, mit diskreter Ironie aufwirft. Alles ist sehr gelehrt oder scheint so zu sein, fast enzyklopädisch, und doch steht alles im Zeichen der intellektuellen Freiheit und Imagination
Peter Demetz 
 
Herbert Maurer, geboren 1965 in Wien, studierte ebendort Theologie, dann Sprachwissenschaften und Altarmenisch in Venedig, Jerusalem, und nach Aufenthalten in Bilbao, Moskau, Tiflis, an der Universität Jerewan. Lebt seit 1992 wieder in Wien als Dichter, Publizist und Übersetzer. Teilnahme an den Ingeborg Bachmann Lesungen 1996 in Klagenfurt. Rheingau-Literatur-Preis 1996.

Rezensionen & Reaktionen

Pressestimmen

Literatur und Kritik Nr. 317/318 vom September 1997, S. 93-94