ca. 250 Seiten, gebunden, Vor- und Nachsatz,

Lesebändchen, Prägedruck

EUR 14,95 / sfr 21,00

Unterschiedlichste Annäherungen an Linz. Zweihundert Jahre liegen zwischen den ältesten und den jüngsten Texten. Vor vier Jahren erschien in dieser Reihe der Band Oberösterreich.

Mit Texten von

Ilse Aichinger, Hermann Bahr, Thomas Bernhard, Alois Brandstetter, Arnolt Bronnen, Barbara Bronnen, Joseph von Eichendorff, Herbert Eisenreich, Josef Enengl, Hermann Friedl, Anselm Glück, Franz Gräffer, Franz Grillparzer, Brigitte Hamann, Otto Hamann, Marlen Haushofer, Karl Ignaz Hennetmair, Hermann Hesse, Christoph Janacs, Erich Hackl, Heimo Halbrainer (Mithg. Thomas Karny), Franz Josef Heinrich, Elfriede Jelinek, Franz Kabelka, Eugenie Kain, Franz Kain, Anna Maria Kaltenhauser, Johann Georg Kohl, Walter Kohl, Richard Kralik, Karl Kraus, Ludwig Laher, Rudolf Lasselsberger, Max Maetz (Karl Wiesinger), Gitta Martl, Anna Mitgutsch, Johanna Eleonore Petersen, Walter Pilar, Benedikt Pillwein, Bernadette Reisinger, Andreas Renoldner, Franz Rieger, Helmut Rizy, Hugo Scganovsky, Winfried Georg Sebald, Waltraud Seidlhofer, Margit Schreiner, Adalbert Stifter, Franz Tumler, Richard Wall, Susi Wallner, Hans Weigel, Karl Wiesinger, Friedrich Christian Zauner.

Rezensionen & Reaktionen

Pressestimmen

Linzer Worte

Drei Neuerscheinungen erkunden die Kulturhauptstadt

Linz ist nicht zum ersten Mal Kultur­hauptstadt. Die Rolle hatte ihr bereits Adolf Hitler zugedacht, er wollte dem Zentrum Oberösterreichs diesen Titel so­gar dauerhaft verleihen. Es ehrt die Be­wohner, dass sie offen mit dieser Vergan­genheit umgehen. Ein weiterer Beleg für das wache Geschichtsbewusstsein ist der von Alfred Pittertschatscher herausgege­bene Band „Linz. Randgeschichten“, er­schienen im Picus Verlag in Kooperation mit dem ORF Oberösterreich als ein offi­zielles Projekt von „Linz 2009“.

Acht Randgeschichten hat Pittertscha­tscher versammelt. Randgeschichten inso­fern, als der nationalsozialistische Terror im Gedächtnis der Stadt präsent bleiben, aber nicht eine alles Übrige dominieren­de Macht erlangen soll. Randgeschichten auch, weil die Autoren die Schauseiten von Linz umgehen und sich stattdessen in den Außenbezirken umtun. Sie alle sind zwischen 1944 und 1960 geboren, und doch sind die Unterschiede ihrer Soziali­sation frappierend. Robert Schindel eröff­net den Sammelband mit einer kurzen Ge­schichte seiner ersten Lebenswochen. Sei­ne Eltern, beide Kommunisten, die Mut­ter Jüdin, wurden 1943 von der Aus­lands-KPÖ nach Österreich zurückbeor­dert, um eine Widerstandsgruppe aufzu­bauen. In Linz kam Robert auf die Welt. „Weder kenne ich die Stadt Linz, noch ge­hört sie mir an. . . “, erklärt Schindel. Den­noch ist sie Teil seiner Familienbiogra­phie. Das letzte Kapitel ist ein Gespräch zwischen ihm und Martin Pollack. Des­sen Stiefvater war SS-Sturmbannführer in Linz, theoretisch hätte er es gewesen sein können, der Gerty Schindel nach ih­rer Verhaftung verhört hat

Süddeutsche Zeitung Donnerstag, 4. Juni 2009 Nr. 126 Seite V2/2