EssayDeutsche Erstausgabe 1994
Aus dem Bosnischen (Serbokroatischen) vom Institut für Slawistik (Uni Klagenfurt), Leitung und Schlußredaktion Klaus Detlef Olof
270 Seiten, Englischbroschur, Fadenheftung
EUR 18,80 / sfr 34,10
Ein Buch darüber, wie das Undenkbare Wort und wie das Wort Tat werden konnte, bestechend in seiner lakonischen Objektivität.
ZUM BUCH
»Von innen her« entstandene Texte unterschiedlicher Genres ordnen sich zu einem kohärenten Buch, das die Lesenden in einem sich zurückspulenden Film aus der Gegenwart der Geschehensentwicklung entgegenführt, bis hin zu den latenten Konflikten und manifesten Drohungen Ende der 80-er Jahre, gegen die, wie gegen den Ausbruch einer Epidemie, niemand gewappnet war.
Mit »Menschengeschichten« und »Alltagsszenen« durchsetzte Reportagen, ergänzt durch statistische Fakten in Form nüchterner Fußnoten, durch Interviews mit Agierenden (Politikern, Militärs, »Vordenkern«), versucht das Buch nicht Ursachen und Verläufe der Krise aus der Position des Immer-schon-gewußt-Habens zu deuten, sondern überläßt die Diagnose dem Lesenden. Mit literarisch-essayistischen, lyrischen und dramatisch-monologischen Texten stellt Goran Todorovic eine eigenartig kühle Distanz zu den aktuellen Geschehen und Schilderungen her.
Die Texte zeigen das politische wie das demagogische Wort und zugleich seine zerstörerische und folgenreiche Wirkung, die das Schicksal des Einzelnen vernichtet.
Goran Todorovic, geboren 1966 in Kotor, Politikwissenschaftler und Journalist, war Chefredakteur des politischen Magazins Valter und Mitarbeiter bedeutender Zeitungen und Zeitschriften wie Slobodna Dalmacija, Oslobodenje, Vecer, Borba, Feral Tribune, Start und Vreme. In den letzten zwei Jahren Berichterstatter im belagerten Sarajevo.
