gebunden, Fadenheftung, Prägedruck, bedruckter Vor- und Nachsatz
270 Seiten, EUR 14,95 / sfr 21,00
 
mit Beiträgen von:
Elio Bartolini, France Bevk, Cesare Brandi, Novella Cantarutti, Giacomo Casanova, Franz Coronini, Carl von Czoernig, Ermes di Colloredo, Helmut Eisendle, Joseph Friedrich Perkonig, Bettina Galvagni, Amedeo Giacomini, Franco de Gironcoli, Carlo Goldoni, Alojz Gradnik, Simon Gregorcic, Peter Handke, Ernest Hemingway, Hans Kitzmüller, Johannes Kitzmüller, Ciril Kosmac, Otto von Leitgeb, Francesco Leopoldo Savio, Celso Macor, Guido Maghet, Anton von Mailly, Biagio Marin, Maria Messiner-Minini, Giovanni Minut, Ippolito Nievo, Pier Paolo Pasolini, Caterina Percoto, Evino Pocar, Lorenzo da Ponte, Ludwig Salvator, Günther Schatzdorfer, Ljubka Šorli, Franz Xaver Zimmermann, Leonardo Zanier, Dolfo Zorzut.

Zum Buch:

Friaul (italienisch »Friuli«) stammt von der römischen Bezeichnung Forum Julii. Der Doppelname FriaulnJulisch Venetien der heutigen autonomen Region entstand bei der Zusammenlegung der zwei Gebiete Friaul und Julisch Venetien. Letzteres ist im östlichen Teil die Provinz Triest. Friaul grenzt im Norden an Osttirol und Kärnten, im Osten an Slowenien und zum Teil an den Unterlauf des Isonzo (Sona), im Süden an die Adria und im Westen, westlich von Pordenone, an die Region Veneto. Eine Besonderheit der Identität dieses Landes rührt von der Tatsache her, daß es die einzige Region Italiens war und ist, wo die Grenze der lateinisch-romanischen Kultur auch gleichzeitig die Grenze zum deutschen und slawischen Kulturkreis bildet. Friaul als ein kleines Kompendium der ganzen Erde zu bezeichnen, wie es Ippolito Nievo einmal schrieb, ist zwar eine poetische Übertreibung, stimmt aber einigermaßen, wenn man die Vielfalt in landschaftlicher und geographischer Hinsicht betrachtet. Ein großer Teil Friauls ist Berg- und Voralpenland, es folgt ein anmutiges Hügelland, halb Friaul ist dann ein Flachland, den Übergang zur Adria bildet eine wunderschöne und interessante Lagunenwelt. So wie Friaul die verschiedensten Landschaften in sich vereint, so birgt es Spuren durchziehender Heerscharen und Völker aller Nationen. Man könnte die Geschichte Friauls einfach durch Aufzählung seiner wichtigsten Städte skizzieren, denn jede davon faßt in sich eine bestimmte Periode: Aquileja, die römische Zeit; Cividale, die langobardische; Udine, die Herrschaft durch die Republik Venedig; Görz, 400 Jahre österreichische Herrschaft. Grado erinnert ferner auch an die Zeit der Jahrhundertewende an die österreichischen Riviera, als Lussin Abbazia, Portoroz bis hinauf zu Sistiana und eben Grado, die von der hautevoulée Mitteleuropas beliebten Badeorte, entstanden. Ost-Friaul, das ehemalige Österreichisch-Friaul, als Teil des sogenannten österreichischen Küstenlandes, gehörte einer historischen Region an, die bis 1915 nie Grenzen gekannt hatte und wo jahrhundertelang Italiener, Friulaner, Deutschösterreicher und Slowenen auf demselben Boden, dem Isonzoland, zusammenlebten und eine echte Drehscheibe Europas bildeten, weil dort das einzige Gebiet am Kontinent war, wo seit dem Mittelalter das Zusammenleben aller drei europäischen Volksstämme, nämlich Germanen, Romanen und Slawen als geographische und ethnographische Tatsache zum Alltag gehörte.