Eine abenteuerliche Geschichte in fünf Teilen
ca. 900 Seiten, 5-teiliger Romanzyklus in 2 Bänden, gebunden,Lesebändchen, im Schuber.
EUR 35,00 / sfr 52,00

Vom Realismus der Fernsehserie „Alpensaga“ zum Extremrealismus des Romanzyklus „Die Erschaffung der Gefühle“. In der Alpensaga versuchte Wilhelm Pevny seinerzeit gemeinsam mit Peter Turrini vorwiegend soziale und historische Wirklichkeit im Zeitkolorit möglichst detailgetreu zu schildern. Nach seinem Rückzug wollte Pevny darüber hinaus vermehrt die Aspekte aus den neuesten Erkenntnissen der Astronomie, Physik, Chemie, Biologie und anderer Bereiche bei seinem Annäherungsversuch an die Wirklichkeit miteinbeziehen. Mit „Palmenland“ ist er auf dieser Forschungsreise in Extremrealitäten, die eher selten betreten werden, bereits vorgedrungen. Mit der „Erschaffung der Gefühle“ scheint er einen vorläufigen Höhe- und Endpunkt bei dieser Suche erreicht zu haben. Der Romanzyklus – gleichsam, wie er sagt, in Trance geschrieben – bewegt sich im Graubereich zwischen Leben und Tod. Durch die multidimensionale Sicht eines Benommenen versucht der Autor der Realität näher zu kommen als durch die beschränkte Sicht, die wir bei nüchternem Verstand gewöhnlich als realistisch bezeichnen.

Er liegt auf dem Boden seines Arbeitszimmers und weiß nicht weshalb. Wahrscheinlich hat er einen Schlaganfall erlitten. Es ist Samstag frühabends, und die Putzfrau wird ihn erst Montag Vormittag hier finden.

Allmählich gerät er in andere Schicksale, die mindestens genauso wirklich für ihn werden, wie sein bisheriges. Zwischendurch kommt ihm vor, ein alter Mann würde im Dunkel des Raumes sitzen und ihm von diesen Existenzen erzählen, wobei alles Leben, wie er meint, nichts anderes als das Traumgesurre schwirrender Elektronenverbände sei, einzig geschaffen, um das Kostbarste zu erzeugen, das für einen mathematischen Geist zu erzeugen sei: Gefühle.

Er erlebt die Gesellschaft von dreien, deren Leben so harmonisch und angenehm ist, dass keiner von ihnen je fortwill. Dessen ungeachtet werden sie getrennt und auf eine lange Odyssee geschickt. In verschiedene Existenzen geratend, zu verschiedenen Orten, Welten und Zeiten hin, suchen sie, als diese veränderten Gestalten, ein Leben lang unbewusst einander…

Lieber Wilhelm,
es ist für mich aufwühlend und zugleich hält mich auch eine gewisse Demut in den Armen, so ein großes Werk nun – nach der ersten Geburt – in Händen zu halten. Ich danke Dir, dass Du Dir so viel Zeit genommen hast, dass Du im Bergwerk der Sprache – einem Sprachknappen gleich – gegraben, Lösch vom Erz, Blindtauben von Perlen getrennt und zu einem edlen Ganzen zusammengefügt hast. Dafür seist Du umarmt und wir werden die Seelen finden, ja, die werden wir mitnehmen zur zweiten Geburt, die sie erleben werden beim Lesen, die sie glücklich machen wird, wenn sie dem Sprachknappen beim Stollenbau zur menschlichen Seele folgen, ihn begleiten, mit ihm in der eigenen Seele weitergraben und dabei neuerlich Hand anlegen. Sei umarmt und Dank auch an Maria, die sich die Zeit genommen hat, mit Dir im Wortgeröll nach Schätzen zu suchen.
Herzlichst
Lojze

Wilhelm Pevny, geboren 1944 in Wallersdorf (Niederbayern), 1946 Übersiedlung nach Wien – Studium der Theaterwissenschaft, 1967–69 Sprachlehrer in Paris. Theaterstücke u.a. am Akademietheater, Volkstheater Wien und La Mama, New York. Fürs Fernsehen schrieb er gemeinsam mit Peter Turrini die „Alpensaga“. In Mosambik drehte er 1985 den Film „Safari. Die Reise“. Lebt seit 1989 zurückgezogen in Wien und Retz, arbeitet an Langzeitprojekten. Im Wieser Verlag erschienen: Palmenland (2007) und Luft (2009).